Die Krickente, einst eine der häufigsten Schwimmentenarten in Österreich, hat in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Rückgang erlebt. Während die Bestände in den 1980er-Jahren noch blühten, gibt es heute im gesamten Land nur noch weniger als 100 Brutpaare dieser schönen Vögel. Dies hat dazu geführt, dass eine Tierschutzorganisation, BirdLife Österreich, die Krickente zum „Vogel des Jahres 2025“ ausgerufen hat.
Die Lage scheint verbessern, wenn man die Anzahl der Krickenten im Seewinkel beobachtet, wo bei der letzten Zählung im September sage und schreibe 23.000 Exemplare erfasst wurden. Doch der Schein trügt, denn dies sind vor allem Zugvögel, die für einige Zeit dort verweilen. Die Alarmglocken läuten, wenn man die Gesamtzahl der Brutpaare betrachtet, die inzwischen dramatisch zurückgegangen ist.
Lebensräume in Gefahr
Das Überleben der Krickente steht auf der Kippe, vor allem aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraumes. Freizeitaktivitäten an Gewässern, Trockenlegungen von Feuchtgebieten und Veränderungen in der Nutzung von Fischteichen haben sich negativ auf die Population ausgewirkt. Auch der Klimawandel hat spürbare Auswirkungen. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die Feuchtgebiete, die für das Überleben dieser Tierart unerlässlich sind, immer seltener werden.
„Um der Krickente, der kleinsten Ente Europas, das Überleben zu sichern, müssen wir dringend aktive Maßnahmen ergreifen“, fordert Gábor Wichmann von BirdLife Österreich. Es ist entscheidend, die geschädigten Ökosysteme zu restaurieren, damit die Krickente von ihrem natürlichen Lebensraum profitieren kann.
Wichtige Sichtungspunkte
Ein zentraler Ort für die Krickente ist der Seewinkel, wo während des Zuges viele Vögel aus nördlicheren Brutgebieten zu finden sind. Diese Zeit ist wichtig, da hier die Vögel sich mausern müssen. Um ihr hohes Energielevel während dieser Phase zu halten, benötigen sie ruhige, naturnahe Gewässer als Nahrungsquelle.
Obwohl die reiche Nahrungsquelle in schlammigen Uferbereichen für die Krickente entscheidend ist, sieht die Realität düster aus. Die geforderten Lebensräume sind rar geworden. Moore, naturnahe Seen und weitläufige Überschwemmungsgebiete werden immer mehr verdrängt. Wichmann weist darauf hin, dass die vorhandenen Lebensräume dringend erhalten und regeneriert werden müssen, um die Zukunft der Krickente zu sichern.
„Die EU hat mit der Verordnung zur Wiederherstellung degradierter Ökosysteme einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung unternommen“, sagt Wichmann. Diese Maßnahme könnte nicht nur den Fortbestand der Krickente absichern, sondern auch dazu beitragen, die Landschaft widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen zu machen.
Diese Entwicklungen erfordern schnelles Handeln, damit die Krickente, die für viele als Symbol für die Schönheit der Natur gilt, nicht für immer aus unserem Land verschwindet. Die immer noch vorhandene Biodiversität muss geschützt und gefördert werden, um diese und andere bedrohte Arten zu unterstützen.
Zusammenfassend steht die Krickente vor einer kritischen Phase. Mit geschätzten weniger als 100 Brutpaaren und dem immer seltener werdenden geeigneten Lebensraum ist die Art in höchster Gefahr. Umso wichtiger ist es jetzt, diese Herausforderungen aktiv anzugehen und der Krickente die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben.