Neusiedl am See

Crazy Old Me : Puppenspiel und Erinnerungen beim PannOpticum in Neusiedl

Die Puppenspielerin Karin Schäfer bringt in ihrem neuen Stück „Crazy Old Me“ beim internationalen Festival PannOpticum in Neusiedl am See die Themen Alter und Erinnerungen lebendig!

Das Puppenspiel bringt nicht nur Freude und Unterhaltung, sondern spiegelt auch die Erfahrungen und Emotionen seiner Spieler wider. In der neuesten Produktion der talentierten Puppenbauerin und Theatermacherin Karin Schäfer, „Crazy Old Me“, wird das Thema des Alterns auf berührende und zugleich humorvolle Weise behandelt. Die Protagonistin, eine Puppenspielerin, die durch die Jahre gezeichnet wurde, agiert in ihrer Werkstatt. Ihre Erinnerungen, das Husten und Zittern deuten darauf hin, dass auch sie den Herausforderungen des Alters gegenübersteht.

Dieses Stück ist nicht nur eine anspruchsvolle darstellerische Leistung, sondern eröffnet auch das internationale Figurentheater-Festival PannOpticum in Neusiedl am See. Schäfer, die nicht nur das Stück selbst inszeniert, sondern auch als Gründerin und Leiterin des Festivals fungiert, hat einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Puppenspielkunst geleistet. Das Festival findet alle zwei Jahre statt und zieht talentierte Künstler aus aller Welt an.

Ein Fest der Vielfalt

Wie in den vergangenen Jahren gestaltet sich das Programm des PannOpticum besonders abwechslungsreich. Unterschiedliche Kulturen und Stile treffen aufeinander. Mit dabei ist die italienische Compagnie UnterWasser, die Miniaturbühnen für intime Aufführungen mitbringt. Diese kleinen Bühnen bieten den Zuschauern einen einzigartigen Einblick in die Kunst des Puppenspiels in einer ganz besonderen, komprimierten Form.

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Ein weiteres Highlight des Festivals ist das Papiertheater „Un océan d’amour“ aus Frankreich. Dort entfalten zwei Büroangestellte in grauen Anzügen, durch das Falten von Papier, eine bezaubernde Geschichte. Diese kreative Nutzung von alltäglichen Materialien zeigt, wie vielseitig das Figurentheater ist und welche fesselnden Geschichten selbst aus den einfachsten Gegenständen entstehen können.

Das Festival bietet nicht nur neue Perspektiven auf das Puppenspiel, sondern fordert auch die Zuschauer zum Nachdenken und Fühlen an. Ein besonders innovatives Stück ist „Manual“ des Coriolis Teatro aus Uruguay, in dem lediglich Hände als Protagonisten agieren. Diese Reduktion lässt den Zuschauern Raum für eigene Interpretationen und tiefere Emotionen, während sie die wunderbare Choreografie der Hände verfolgen.

Abgerundet wird das Programm des Festivals durch traditionelles Handpuppenspiel. In „Petites histoires sans paroles“ gibt der Figurenspieler Brice Coupey durch Kontrabassmusik das Gefühl, dass Manipulation und Kontrolle zentrale Themen in seinen Geschichten sind. Hier werden nicht nur Puppen bewegt, sondern auch die Vorstellungskraft der Zuschauer angeregt, während sie sich der Frage stellen, wer letztendlich die Fäden zieht.

Eine Reise durch das Puppenspiel

Das PannOpticum ist mehr als nur ein Festival; es ist eine Reise durch die kreative Vielfalt des Puppenspiels. In einer Welt, in der digitale Medien dominieren, zeigt dieses Festival, dass die traditionelle Kunst des Puppenspiels lebendig bleibt und sich ständig weiterentwickelt. Die Ankündigung von Schäfers „Crazy Old Me“ zur Eröffnung des Festivals ist ein starkes Zeichen dafür, dass auch die Themen des Lebens, wie das Altern und die Vergänglichkeit, auf der Bühne ihren Platz finden.

Mit Künstlern, die an verschiedenen Orten der Welt eine tiefe Verbundenheit zu ihrer Kunst zeigen, eröffnet das Festival neue Perspektiven auf das Puppenspiel und dessen Einfluss auf die zeitgenössische Theaterlandschaft. Inmitten dieser kreativen Explosion lädt das Festival die Zuschauer ein, in eine andere Welt einzutauchen und die Magie des Figurentheaters zu erleben.

Künstlerische Entwicklung von Puppenspiel und Figurentheater

Die Kunst des Puppenspiels hat eine lange und facettenreiche Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. In verschiedenen Kulturen gab es unterschiedliche Formen des Puppenspiels, von Schattenspielen in Asien bis hin zu Handpuppenspielen in Europa. Die Verwendung von Puppen als erzählerisches Mittel ermöglicht es Künstlern, komplexe Themen auf eine zugängliche und oft humorvolle Weise zu präsentieren. Die ersten dokumentierten Puppenspiele wurden im antiken Griechenland erwähnt, wo sie oft zur Unterhaltung und zur Vermittlung von moralischen und sozialen Botschaften verwendet wurden.

Im Laufe der Jahrhunderte hat das Puppenspiel eine bemerkenswerte Evolution durchlaufen. Die Integration von neuen Technologien und multimedialen Elementen in die Inszenierungen erweitert die Möglichkeiten der Künstler. In modernen Produktionen wie „Crazy Old Me“ von Karin Schäfer wird oft kritische Gesellschaftskritik an den Alters- und Geschlechterrollen thematisiert. Diese Entwicklung zeigt, wie zeitgenössisches Figurentheater sowohl traditionelles Handwerk als auch innovative Ausdrucksweisen vereinen kann, um relevante soziale Themen anzusprechen.

Die Rolle des Figurentheater-Festivals PannOpticum

Das Festival PannOpticum, das von Karin Schäfer ins Leben gerufen wurde, spielt eine zentrale Rolle in der Förderung des Figurentheaters im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Es bietet Künstlern aus verschiedenen Ländern eine Plattform, um ihre Arbeiten zu präsentieren, und fördert den interkulturellen Austausch innerhalb der künstlerischen Gemeinschaft.

Solche Festivals sind nicht nur für die Künstler wichtig, sondern auch für die Zuschauer. Sie bieten ihnen die Möglichkeit, innovative und diverse Ansätze des Puppenspiels zu erleben. Das Festival präsentiert eine Vielzahl von Stilen und Techniken, die von Handpuppen über Marionetten bis hin zu Schatten- und Objekttheater reichen. Die kreative Vielfalt trägt dazu bei, die Bekanntheit des Figurentheaters zu erhöhen und neue Zuschauer für diese Kunstform zu gewinnen.

Der Einfluss von Festivals auf die Puppenspielkunst

Festivals wie das PannOpticum sind entscheidend für die Entwicklung der Puppenspielkunst, da sie nicht nur Künstler und Publikum zusammenbringen, sondern auch als wichtiger Raum für Networking und Wissensaustausch dienen. Solche Veranstaltungen ermöglichen es den Künstlern, voneinander zu lernen und ihre Techniken sowie Perspektiven über das Puppenspiel zu erweitern.

Das Interesse an Figurentheater und Puppenspiel hat in den letzten Jahren zugenommen, was auch durch die steigende Anzahl von Festivals weltweit belegt wird. Diese Veranstaltungen fördern nicht nur das Bewusstsein für die Kunstform, sondern tragen auch zur Professionalisierung bei, indem sie Workshops und Panels anbieten, in denen aktuelle Fragestellungen und Techniken erörtert werden.

Das Festival PannOpticum kann als Mikrokosmos für die zeitgenössische Puppenspielkunst gesehen werden und verdeutlicht die Relevanz und den anhaltenden Einfluss von Puppenspiel in der heutigen Gesellschaft.

Quelle/Referenz
falter.at

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