Im burgenländischen Gols, wo die Grenzen zwischen Kindheit und Erwachsensein oft verschwimmen, hat Christian Haller einen Ort geschaffen, der sowohl Nostalgie als auch Freude ausstrahlt. Seit sechs Jahren widmet sich der 32-jährige Sammler leidenschaftlich dem Aufbau seiner beeindruckenden Lego-Sammlung, die mittlerweile fast 350 Sets und 248 Minifiguren umfasst, wobei ein klarer Schwerpunkt auf den beliebten Star-Wars-Themen liegt.
Die Faszination für Lego
Die Liebe zu Lego entwickelte sich bei Haller bereits in seiner Kindheit. Doch erst als er vor einigen Jahren in der Wohnung eines Freundes eine kleine Sammlung entdeckte, wurde ihm klar: „Das gefällt mir, das mache ich jetzt auch.“ Seine Liebe hat er zu einem Hobby gemacht, welches während der Pandemie ab 2020 noch intensiver florierte. Diese Zeit bot ihm nicht nur ausreichend Freizeit, sondern auch die Möglichkeit, sich durch umfangreiche Online-Recherchen und den Austausch mit Gleichgesinnten in Facebook-Gruppen eine umfangreiche Sammlung zusammenzustellen. „Das war ein guter Zeitvertreib“, sagt Haller schmunzelnd und blickt voller Stolz auf die unterschiedlichen Sets in seiner Vitrine.
Die beeindruckende Sammlung
Hallers Sammlerstücke sind nicht nur Spielzeuge, sondern wahre Kunstwerke. Die größte Attraktion in seiner Sammlung ist die Titanic, die aus über 9.000 Teilen besteht. „Selbst für das Zusammensetzen dieser Modelle sollte man sich Zeit nehmen“, erklärt Haller, der die Bauzeit auf etwa zwölf Stunden schätzt. Aber auch kleinere Sets erfordern Geduld und Geschick. Die organisierte Präsentation in einer speziellen Vitrine, die er sich von lokalen Betrieben hat anfertigen lassen, ermöglicht es ihm, die Schönheit der Produkte zur Schau zu stellen. Neben den typischen Star-Wars-Sets finden sich in seiner Sammlung auch außergewöhnliche Modelle, wie die Nachbildung der Tower Bridge und die Concorde.
Ein Raum voller Erinnerungen
Der eigens eingerichtete Lego-Raum in Hallers Haus hat sich mittlerweile zu einem Sammelpunkt für Freunde und Familie entwickelt. „Es ist wichtig, dass die Legosets trotz aller Sammelleidenschaft auch Spielzeug bleiben“, sagt Haller. Für ihn ist die Vorstellung, dass Kinder in diesem Raum nicht spielen dürften, unvorstellbar. Nur sein Neffe kann in diesem kreativen Raum problemlos mit den Bausteinen spielen. Sollte einmal etwas zu Bruch gehen, wird es einfach wieder zusammengesetzt, ohne dass es eine große Sache ist.
Ein Kindheitstraum wird Wirklichkeit
Einen wesentlichen Traum erfüllte sich Haller erst im Juni dieses Jahres. Zusammen mit seiner Freundin verbrachte er zwei Tage im Legoland Billund in Dänemark, wo er die aus Lego errichtete Welt erkunden konnte. „Da bin ich mir wieder vorgekommen, wie ein kleines Kind“, erinnert er sich an dieses unvergessliche Erlebnis. Diese Art von Freude und Begeisterung für das, was er liebt, lässt sich nach seinen eigenen Worten mit keinem Geld der Welt aufwiegen.
Ein Spielzeug mit viel Bedeutung
So ernst die Sammlung für Haller auch erscheinen mag, sie bleibt immer ein Ausdruck seiner Kindheit und der Unbeschwertheit, die damit einhergeht. Als Sammler ist er sich der Verantwortung bewusst, die mit dieser Leidenschaft einhergeht. Dennoch bleibt der Gedanke, dass Lego für ihn etwas Magisches hat, der Antrieb, weiter zu sammeln. Lego soll nicht nur Erinnerungen hervorrufen, sondern auch künftigen Generationen Freude bereiten. In diesem Sinne folgt er dem Motto: alles darf, solange die Freude am Spiel im Vordergrund steht.