In der Kaffee- und Weinbar „Zum echten Leben“ in Neusiedl am See fand kürzlich ein ganz besonderes Event statt: der Weinstammtisch mit dem Titel „Make Blaufränkisch great“. Hier hatten Weinliebhaber die Gelegenheit, eine Auswahl von fünfzehn herausragenden Blaufränkischen zu verkosten, während sie sich mit der traditionellen burgenländischen Spezialität Bohnensterz und Gurkensalat verwöhnen ließen.
Der Gastgeber, Franz Kast, ist bekannt für sein feines Gespür bei der Weinauswahl. Nicht nur ausgezeichnete burgenländische Weine fanden ihren Weg auf den Tisch, sondern auch Weine aus den Nachbarländern Ungarn, Slowenien und der Slowakei. Interessanterweise tragen diese Weine, die im Grunde aus derselben Traube – dem Blaufränkisch – gewonnen werden, dort unterschiedliche Namen, wie Kèkfranko in Ungarn und Modra frankinja in Slowenien. Dies zeigt, wie vielfältig und international die Wahrnehmung dieser Traube ist.
Ein Blick auf die Blaufränkisch-Reben
Im Burgenland ist die Bedeutung des Blaufränkisch unbestritten. Mit einer Rebfläche von 2420 Hektar, das sind rund 93,94% der gesamten Fläche in Österreich, nimmt diese Region einen Spitzenplatz ein. Die Fläche, die dem Mittelburgenland-Rosalia zugeordnet ist, beheimatet die größte Menge an Blaufränkisch-Reben – insgesamt 1041 Hektar. Diese Sorte hat sich als echter Klimagewinner etabliert. Experten empfehlen, hochwertige Blaufränkische-Weine erst nach etwa zehn Jahren zu genießen, um ihr volles Aroma entfalten zu können. In diesem Zusammenhang zitierte Kast den renommierten Winzer Roland Velich.
Ein weiterer Punkt, der beim Weinstammtisch angesprochen wurde, war die Trinktemperatur des Rotweins. Kast erklärte, dass die ideale Trinktemperatur bei etwa 13 Grad Celsius liegen sollte. Dies ist eine interessante Abänderung des traditionellen Ansatzes, Rotwein bei Zimmertemperatur zu servieren, was heutzutage nicht mehr den Vorlieben vieler Weingenießer entspricht.
Eine kulinarische Erfahrung
Der kulinarische Höhepunkt des Abends war der Bohnensterz, ein Gericht, das aus Schmalz, Mehl und Bohnen zubereitet wird. Dieses traditionelle Gericht war einst ein wichtiger Energielieferant für die Arbeiter während der harten Feldarbeit. Die Kombination mit Gurkensalat und einem speziellen Aufstrich von der Fleischerei Karlo in Pamhagen verlieh der Veranstaltung eine authentische, burgenländische Note. Trotz seines hohen Kaloriengehalts gilt Bohnensterz als eine wahre Delikatesse, die man sich ab und zu gönnen sollte.
Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, und die Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Qualität der Weine sowie der gebotenen Speisen. Der nächste Weinstammtisch ist bereits geplant und findet am 14. November zum Thema „ISTRIEN – Wein trifft Kulinarik“ statt, was auf weiteres Genussversprechen hoffen lässt.
Mehr Informationen zu den Weinen und den kommenden Veranstaltungen finden Sie in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.