Im Burgenland steht ein bedeutender Fortschritt im Verkehrswesen bevor: Ab dem 1. Dezember 2024 wird das Burgenländische Anrufsammeltaxi (BAST) in den Bezirken Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl am See sowie in den Freistädten Eisenstadt und Rust am See verfügbar sein. Mit dieser Erweiterung wird eine flächendeckende Anbindung im gesamten Burgenland geschaffen, die die letzten Lücken im öffentlichen Verkehrsnetz schließt. Verkehrslandesrat Heinrich Dorner bezeichnete die Einführung als „absoluten Meilenstein“ und bestätigte damit die Ziele der Gesamtverkehrsstrategie 2021.
Die Notwendigkeit für diese neue Mobilitätslösung wird besonders deutlich, wenn man sich die Verkehrssituation im Nordburgenland ansieht. Trotz eines gut ausgebauten Netzes aus Regionallinien und Bahnverbindungen gab es bisher unzureichende Anbindungen in den Bereichen „first“ und „last-mile“, also die Verbindungen zu größeren Verkehrsdrehscheiben. Die Einführung des BAST wird 822 neue Haltepunkte schaffen, die eine verbesserte Erreichbarkeit der verschiedenen Gemeinden bieten. Dies ist nicht nur ein Gewinn für die Bevölkerung, sondern auch ein Anreiz für Touristen, den Neusiedler See und die umliegenden Attraktionen umweltfreundlich zu besuchen.
Touristische und Pendler-Vorteile
Die Vorteile des BAST sind vielfältig: Pendler profitieren von der verbesserten Anbindung an Bahnhöfe im Nordburgenland, wodurch sie einfacher zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können. Das BAST wird täglich von Montag bis Sonntag, von 04:30 Uhr bis 20:30 Uhr, in Betrieb sein. Für den Tourismus ist es von großer Bedeutung, dass nun mehr Orte, wie die Seefestspiele in Mörbisch und der Familypark, durch das Anrufsammeltaxi bequem erreicht werden können. Ruster Bürgermeister Gerold Stagl stellte fest, dass mit 14 neuen Haltepunkten in Rust sowohl Einheimischen als auch Gästen ein höheres Maß an Mobilität geboten wird.
Die Einführung des BAST zeigt, dass es nicht nur um Verbindungen geht, sondern auch um das Reduzieren von CO2-Emissionen. Der Bürgermeister hebt hervor, dass die Bevölkerung das neue Angebot begrüßt und Rust aktiv für dessen Bekanntmachung werben wird. „Das BAST ist gut gemacht und ein tolles Angebot“, sagte Stagl in einer Pressekonferenz.
Erfolgreiche Einführung und steigende Fahrgastzahlen
Das BAST hat sich seit seiner Einführung im Süd- und Mittelburgenland am 4. September 2023 als ausgesprochen erfolgreich erwiesen. Laut Dorner konnten bereits über 115.000 Fahrgäste transportiert werden, und allein im laufenden Jahr wurde die Marke von 100.000 Fahrgästen überschritten. Dies zeugt von der Akzeptanz des neuen Verkehrskonzepts in den bestehenden Bediengebieten. Täglich werden derzeit rund 400 Fahrten durchgeführt.
Das BAST ist nicht nur ein Transportmittel, sondern auch ein lernendes System, das sich kontinuierlich verbessert, basierend auf dem Feedback der Fahrgäste. VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits betonte, dass die Bedürfnisse der Burgenländerinnen und Burgenländer im Vordergrund stehen, um das öffentliche Verkehrsangebot weiter zu optimieren. Die erfolgreiche Testphase im Bezirk Mattersburg von optimierten Verbindungen zwischen verschiedenen Bezirken spricht für den wachsenden Bedarf an vernetzten öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ab dem 1. Dezember 2024 wird das BAST mit insgesamt 3.711 Haltepunkten im gesamten Burgenland den Bürgerinnen und Bürgern ein umfassend vernetztes System bieten. Dies stellt eine bedeutende Verbesserung der Mobilität dar, die vielen Gemeinden zugutekommt. „Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit den 52 Gemeinden im Nordburgenland, durch die wir nicht nur den Pendlern, sondern auch allen Burgenländerinnen und Burgenländern attraktive Alternativen zum Auto bieten“, so Werderits abschließend.
Die Ausweitung des BAST bringt weitere Möglichkeiten, den öffentlichen Verkehr im Burgenland zu fördern und gleichzeitig umweltfreundlichere Alternativen zu schaffen. In Kombination mit neuen Buslinien wird das BAST dazu beitragen, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs für Pendler und Touristen gleichermaßen zu erhöhen.
Für weitere Informationen zur aktuellen Situation und zum Mobilitätskonzept im Burgenland ist es ratsam, die Berichterstattung auf www.burgenland.at zu verfolgen.
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