
In einem überraschenden Fund hat ein Spaziergänger in Mattersburg einen beeindruckenden Stoßzahn entdeckt, der von einem längst ausgestorbenen Waldelefanten stammen dürfte. Der Fund ist nicht nur ein archäologisches Highlight, sondern bringt auch faszinierende Einblicke in die Tierwelt, die vor zehntausenden Jahren im Burgenland lebte.
Das Fossil misst über 1,80 Meter in der Länge und wurde in mehreren Metern Tiefe entdeckt, während Bauarbeiten für ein Rückhaltebecken zur Hochwassersicherung an der Wulka stattfanden. Archäologin Dorothea Talaa, die den Knochen untersuchte, ist von der Entdeckung begeistert. „Als ich hergekommen bin, habe ich erst gesehen, was für ein Knochen das ist, das hätte ich mir nicht träumen lassen“, erklärte sie.
Der europäische Waldelefant und seine Bedeutung
Der europäische Waldelefant ist eine Art, die älter ist als das Mammut und erheblich größer als die heute lebenden Elefanten. Mit einer Schulterhöhe von über vier Metern und einem Gewicht von bis zu zehn Tonnen war er eine gigantische Präsenz in der damaligen Landschaft. Diese majestätischen Tiere lebten in einer Zeit, als Neandertaler noch die Region bevölkerten, und waren für diese Menschen eine wichtige Nahrungsquelle.
Der Waldelefant starb in der letzten großen Eiszeit aus, und Funde derartiger Überreste sind äußerst selten. Ein Beispiel aus Deutschland, wo ein Baggerfahrer vor fast 40 Jahren auf ein komplettes Skelett stieß, zeigt, wie bedeutend solche Funde sind. In Mattersburg könnte es möglicherweise noch weitere Knochen des ausgestorbenen Elefanten geben, die bei den Bauarbeiten entdeckt werden könnten. Geologe Ingomar Herrmann erläuterte, dass der Stoßzahn jetzt vollständig freigelegt und dann in einem Block zum Präparator gebracht werden muss.
Talaa äußerte den Wunsch, die geschichtlich wertvollen Funde, inklusive des Stoßzahns, in Mattersburg auszustellen, um ein besseres Verständnis für die Tierwelt und das Zusammenleben der Menschen mit diesen Tieren zu fördern. Diese Entdeckung könnte nicht nur zur wissenschaftlichen Forschung führen, sondern auch das Interesse für die Archäologie und die historische Tierwelt im Burgenland heben.
Die Entdeckung des Stoßzahns in Mattersburg ist daher von großer Bedeutung, da sie nicht nur das Bewusstsein für die tierische Vergangenheit unserer Region schärft, sondern auch die Möglichkeit eröffnet, mehr über die Geschichte der Menschen und Tiere in dieser Gegend zu erfahren.
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