Die Mittelschule Neudörfl steht vor einer erheblichen Erweiterung, die darauf abzielt, den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Nach nur fünf Jahren seit ihrer Eröffnung im Jahr 2019 wurden nun vier neue Klassenräume angekündigt. Diese Maßnahme wird die Kapazität der Schule von acht auf zwölf Klassen erhöhen und ist ein direktes Ergebnis der gestiegenen Anmeldezahlen für das Schuljahr 2024/25, wo 243 Schüler erwartet werden. Im Vergleich zum Vorjahr mit 233 Anmeldungen zeigt sich ein positiver Trend, der für die Qualität der schulischen Ausbildung spricht. Bürgermeister Dieter Posch lobt die engagierten Pädagoginnen und Pädagogen, die maßgeblich zum guten Ruf der Schule beigetragen haben.
Warum der Zubau nun, fünf Jahre nach der ersten Eröffnung, erfolgt, ist eine häufige Frage unter den Bürgern. Posch bringt die Antwort einfach auf den Punkt: Es wäre wirtschaftlich nicht tragbar, von Anfang an mehr Klassen zu planen, ohne dass diese auch tatsächlich benötigt werden. Der Bürgermeister erläutert, dass jede Gemeinde, die einen Schulstandort unterhält, das Budget nicht überstrapazieren kann, indem sie „auf Verdacht“ mehr Klassenräume vorgesehen werden. Dies würde dazu führen, dass viele Reseverklassen leer blieben und die Haushaltskassen gefährdet würden.
Finanzierung des Neubaus
Der Gesamtpreis für den Bau und die Einrichtung der neuen Klassenräume beläuft sich auf 1.212.000 Euro. Dank einer finanziellen Unterstützung durch das Land und einem Sonderzuschuss des Landeshauptmannes beläuft sich der Eigenanteil der Marktgemeinde Neudörfl auf etwa 467.737 Euro. Diese Maßnahme wird nicht nur für einen verbesserten Lernraum sorgen, sondern die Bauarbeiten wurden so geplant, dass der Unterricht nicht gestört wird. Besonders laute Arbeiten wurden bereits während der Ferien erledigt, sodass der Schulbetrieb ungehindert fortgesetzt werden kann.
Während die Errichtung der neuen Klassenräume voranschreitet, gibt es von der Marktgemeinde keine speziellen Schulstartbeihilfen, wie sie in anderen Gemeinden üblich sind. Die Zuständigkeiten sind klar verteilt und die Budgetmittel zwischen Bund, Ländern und Gemeinden aufgeteilt. Das Hauptaugenmerk der Gemeinde liegt auf der Instandhaltung und dem Betrieb der Schulgebäude sowie nicht-pädagogischem Personal. Posch erläutert weiter, dass im Bedarfsfall, zum Beispiel für ukrainische Kinder, die nach dem Kriegsbeginn nach Neudörfl gekommen sind, jedoch Unterstützung bereitgestellt wird.
Bildung als Schlüssel zur Zukunft
In dieser Schuljahresplanung gibt es auch innovative Ansätze, wie die „Talenteschmiede“, die nun in ihr drittes Jahr geht. Mittelschuldirektorin Karin Sinawehl hebt hervor, dass hier Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, echte Erfahrungen in heimischen Betrieben zu sammeln. An Nachmittagen verbringen die Schüler Zeit in lokalen Unternehmen, um verschiedene Berufsbilder kennenzulernen. Dies ist nicht nur eine wertvolle Erfahrung für die Kinder, sondern eine gezielte Vorbereitung auf die Zukunft, um sie auf die Arbeitswelt vorzubereiten.
Ein weiterer spannender Punkt ist die Einführung eines Künstliche Intelligenz Projekts an der Mittelschule, das im neuen Schuljahr gestartet werden soll. Die Schule wurde im März 2024 zur ersten KI-Pilotprojektschule im Burgenland ernannt. Schüler werden die Möglichkeit haben, sich mit Themen rund um Künstliche Intelligenz auseinanderzusetzen, und das Verständnis für deren Anwendungen und Nutzung zu schärfen.
Diese umfassenden Bildungskonzepte und infrastrukturellen Erweiterungen verdeutlichen das Bestreben von Neudörfl, den Bildungssektor nachhaltig zu stärken und die Schüler bestmöglich auf die Anforderungen einer sich ständig verändernden Welt vorzubereiten. Gleichzeitig wird die Gemeinschaft eng in diesen Prozess eingebunden, was die Entwicklung der Schule und ihrer Schülerinnen und Schüler maßgeblich voranbringt.
