Edelstal, ein kleiner Ort im Burgenland, hat kürzlich ein kulturelles Schmuckstück wiederentdeckt. Im Rahmen des EU-geförderten LEADER-Projekts „Natur in Sicht“ fand eine Exkursion statt, bei der Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Gerald Handig die Teilnehmer durch das historische Kellerviertel führten. Das Interesse war groß, sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern aus dem Bezirk, die sich auf ein Abenteuer begaben, um die Geheimnisse der vergessenen Architektur zu erkunden.
Das Kellerviertel selbst liegt verborgen und ist Außenstehenden oft unbekannt. Die Exkursion bot die Gelegenheit, in diese vergangene Welt einzutauchen, die tief mit der Weinbaugeschichte der Region verbunden ist. Die Ursprünge des Weinbaus in Edelstal reichen bis in die Zeit der Kelten zurück, doch die Römer haben den Anbau erheblich ausgeweitet. Sie benötigten den Wein zur Verpflegung ihrer Legionäre. Das Kellerviertel wurde im 18. Jahrhundert errichtet, als die Familie Esterházy ihr Land bewirtschaftete. Der älteste erhaltene Keller datiert von 1781 und spiegelt die Traditionsreiche der Weinlagerung wider.
Die Bedeutung der Keller für die Gegend
Die für den Bau des Kellerviertels gewählte Lage profitierte von den idealen Bedingungen des Lehmbodens, die für die Konstruktion von Kellern perfekt waren. Zudem bot die Bebauung Schutz vor Hochwasser, da die Donau damals noch nicht reguliert war. Trotz dieser geschützten Lage sind die heute noch existierenden 80 Keller größtenteils leer. Das ursprüngliche Ziel, Wein zu lagern, wird nicht mehr verfolgt.
Das Projekt „Natur in Sicht“ fördert nicht nur die Aufarbeitung der regionalen Geschichte, sondern organisiert auch verschiedene Aktivitäten in der Natur. Dazu gehören Exkursionen für alle Altersgruppen und das Anlegen von Themenwegen, die die Naturschätze der Region hervorheben. Außerdem werden Gehölze gepflanzt, und es entstehen neue Spielplätze sowie Aussichtstürme, die wertvolle Momente in der Natur ermöglichen.
Die nächste Exkursion wird sich mit den geologischen und botanischen Besonderheiten der Kleinen Karpaten beschäftigen. Besucher können sich auf weitere faszinierende Einblicke freuen, die das Wissen über die Region erweitern. Interessierte sollten sich auf der Projekt-Website www.naturinsicht.at informieren, um keine Termine zu verpassen.
Zusätzlich wird die Vielfalt der Region durch die Arbeiten des Fotografen Manfred Horvath dokumentiert. Seine Bilder capture die einzigartige Schönheit des Kellerviertels und seiner Umgebung, was zu einer wertvollen architektonischen und kulturellen Bewusstseinsbildung beiträgt. Dieses Engagement für die lokale Geschichte und Kultur zeigt, wie wichtig es ist, solche Schätze zu bewahren und zu feiern for generations to come.