Die Stadt Jennersdorf, lange Zeit bekannt als „Stadt an der Therme“, strebt nun eine Transformation zur „Sportstadt“ an. Diesen bedeutenden Wandlungsprozess hat die Gemeinde eingeleitet, um ihre Attraktivität für Sportbegeisterte und aktive Bürger zu erhöhen. Im Juni 2024 wurde der neue Outdoor-Sportpark eröffnet, der den Grundstein für eine sportlichere Ausrichtung legen soll. Ein großes Augenmerk liegt auch auf der künftigen Errichtung einer Sporthalle, welcher jedoch noch in den Planungsphasen steckt.
Sportliche Erfolge und Gemeinschaftsprojekte
Der sportliche Aufschwung in Jennersdorf ist unübersehbar. Der lokale Fußballverein UFC Jennersdorf hat den Sprung in die Burgenlandliga geschafft, während die Volleyballmannschaft in der 2. Bundesliga spielt. Dies sind hervorragende Nachrichten für die Gemeinde, die sich aktiv für die Förderung des Sportes einsetzt. Der Zusammenschluss verschiedener Sport- und Freizeitvereine unter dem Motto „Sportstadt Jennersdorf“ ist eine Reaktion auf diese Entwicklungen. Laut Bürgermeister Reinhard Deutsch sind die Gemeinde und ihre sportlichen Vereine die treibende Kraft hinter dieser Initiative: „Darauf sind wir sehr stolz, wir haben tolle Vereine in der Gemeinde.“
Die Vision einer Sporthalle
Ein zentrales Projekt in Jennersdorf ist die Errichtung einer Mehrzweck- oder Sporthalle. Seit Jahren wird bereits darüber diskutiert, jedoch steht die Realisierung noch aus. Bürgermeister Deutsch äußerte sich vorsichtig zu den Plänen und verwies darauf, dass die Verantwortung letztlich beim Landeshauptmann liege. Die Sporthalle wäre ein wertvoller Beitrag zum Sportangebot in der Region und könnte zahlreiche Events und Trainingseinheiten anziehen.
Neuer Hotelbetrieb für Synergien?
Ein weiteres Vorhaben in Jennersdorf betrifft die Ansiedelung eines neuen Hotelbetriebs, welche als Ergänzung zur sportlichen Infrastruktur dient. Dieser Plan könnte für die Gemeinde von großem Vorteil sein, da er Synergien in Form von ganzjährigen Schullandwochen schaffen würde. Ein Fortschritt könnte auch im Ortsteil Henndorf erfolgen, wo ein bestehendes Hotel in ein modernes Aufenthaltsangebot umgebaut werden soll.
Herausforderungen der Ortsentwicklung
Die Gemeinde kämpft zudem mit den Herausforderungen eines urbanen Wandels, insbesondere mit dem Leerstand in der Innenstadt. Obwohl der Trend vieler Geschäfte und Supermärkte in die Randgebiete reicht, setzt sich der Gemeinderat das Ziel, die bestehenden Leerstände im Ortskern zu revitalisieren. Bürgermeister Deutsch betont die Notwendigkeit, vorhandene Ressourcen zu nutzen, bevor neue Grundstücke vergeben werden. „Es werden keine neuen Grundstücke in diesem Bereich gewidmet“, erklärt er entschlossen.
Nachhaltigkeit und Infrastruktur
Zusätzlich wird an den Themen Hochwasserschutz und Bildungseinrichtungen gearbeitet. Ein Hochwasserschutzprojekt in der Nähe des Gymnasiums wird zurzeit abgeschlossen, und der Kindergarten bekommt im September einen Erweiterungsbau. Diese Maßnahmen sind wichtige Schritte zur Stärkung der Infrastruktur und zur Gewährleistung der Sicherheit der Bürger.
Ein gemeinsames Ziel: Ein lebendiger Ortskern
Ein lebendiger und aktiver Ortskern ist ein weiteres wichtiges Ziel für Jennersdorf. Die Gemeinde plant, die Schaffung eines attraktiveren Stadtbildes voranzutreiben, um die Lebensqualität zu erhöhen. Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Jennersdorf-Graz wird als Schlüsselprojekt angesehen. Bürgermeister Deutsch drängt darauf, das Bauvorhaben nicht bis 2027 zu verzögern, sondern zügig zu realisieren, um die Mobilität der Einwohner zu verbessern.
Die Entwicklung Jennersdorfs im Wandel
Die Ambitionen von Jennersdorf, sich als „Sportstadt“ zu etablieren, spiegeln die wachsende Bedeutung von Sport und Freizeitgestaltung in der Gemeinschaft wider. Der Fokus auf sportliche Erfolge, der Rückgang des Leerstands, die Entwicklung der Infrastruktur und die Schaffung von Mehrwert durch neue Projekte zeigen, dass die Gemeinde auf einem vielversprechenden Weg ist. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklungen die Identität und das Image von Jennersdorf prägen werden, doch eines steht fest: Die Veränderung ist in vollem Gange, und die Bürger können auf spannende Zeiten warten.
