Im Jahr 2007 stand der MLB Draft an und die Chicago Cubs hatten die dritte Auswahl. Während die Fans und Experten gespannt waren, wie die Cubs ihren Pick gestalten würden, entstand bei vielen Zweifel an der strategischen Entscheidung des Teams. Anstatt sich für den talentierten Georgia Tech Catcher Matt Wieters zu entscheiden, der für seine Stärke und Defensive bekannt war, wählten die Cubs den High School Drittbaseman Josh Vitters. Diese Entscheidung wurde von zahlreichen Fans, darunter auch von mir, kritisch gesehen.
Vitters galt als vielversprechender Spieler mit Potenzial, hatte jedoch Bedenken in Bezug auf seine Fähigkeit, in der Major League Baseball erfolgreich zu sein. Während er in den unteren Ligen beeindruckende Statistiken erzielte, schaffte er es nie, die erhofften 20 Home Runs pro Saison zu erreichen. Sein größter Erfolg kam 2012, als er in der Triple-A-League eine OPS von 0,870 erreichte, was ihm einen kurzen Auftritt in der MLB einbrachte. Doch dort konnte er nicht überzeugen und fiel rasch zurück in die Minor Leagues, bevor er 2015 endgültig aus dem Cubs-System verschwand.
Die Auswirkungen der Wahl
Während Vitters’ Karriere stagnierte, blühte Wieters auf. Er wurde viermal zum All-Star ernannt und gewann zwei Gold Gloves mit den Baltimore Orioles. Im Gegensatz zu Vitters half er seinem Team, die Playoffs viermal zu erreichen. Dies wirft die Frage auf: Was wäre geschehen, wenn die Cubs Wieters gewählt hätten? Möglicherweise hätte dies die Catcher-Position der Cubs stabilisiert, was in der Folge zu weiteren positiven Entwicklungen innerhalb des Teams geführt hätte.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Einfluss dieser Draft-Wahl auf zukünftige Entscheidungen. Nach Vitters wählten die Cubs einen weiteren Spieler: Josh Donaldson. Dieser wurde später in einem Handel für Rich Harden verwendet, was die Cubs möglicherweise in eine andere Richtung lenkte. Hätten die Cubs stattdessen Wieters gewählt, wäre Donaldson vielleicht nie zu den Cubs gekommen. In diesem Denkspiel stellt sich die Frage, welche Talente, wie Mike (Giancarlo) Stanton oder Freddie Freeman, möglicherweise nie die Möglichkeit gehabt hätten, sich bei den Cubs zu entwickeln.
Die Bonanza der hypothetischen Überlegungen ist endlos. Hätte Wieters die Cubs in den frühen 2010er Jahren zu einer stärkeren Präsenz in der Liga gemacht, anstatt sie in eine Phase des Nenntens und der Unsicherheit zu stürzen? Das Spielen mit den Möglichkeiten und den Auswirkungen von einem einfachen Draft-Pick auf die gesamte Franchise lässt uns schmunzeln und gleichzeitig nachdenklich werden.
Die Entscheidung, Josh Vitters zu wählen, bleibt als eine von vielen, die im Nachhinein betrachtet werden kann. Sie zeigt, wie wichtig strategische Überlegungen im Sport sind und wie eine einzige Entscheidung nicht nur das Schicksal eines Spielers, sondern das einer ganzen Organisation verändern kann. Diese Art von Spekulation über die Vergangenheit bleibt fasziniert und stellt uns auch vor die Herausforderung, zukünftige Drafts und Spielerentscheidungen mit mehr Bedacht anzugehen.
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