Güssing

September-Jobsreport: Überraschungsergebnisse wecken Zweifel an Zinspolitik

Woche der Überraschungen: Über 254.000 neue Jobs und unerwartete Ängste an der Wall Street bringen die Fed und Ökonomen wie Lawrence Summers ins Schwitzen!

Die Veröffentlichung des Arbeitsberichts für September letzten Freitag brachte einige unerwartete Zahlen ans Licht: Mehr als 254.000 neue Arbeitsplätze und eine Arbeitslosenquote von 4,1 %. Dies steht im Kontrast zu den Prognosen, die von einer Schaffung von nur 150.000 Jobs und einer Arbeitslosenquote von 4,2 % ausgehen. Diese Abweichung hat viele Wirtschaftsexperten und Anleger in Wall Street ins Grübeln gebracht und sie dazu veranlasst, die Richtlinien der Federal Reserve kritisch zu hinterfragen.

Lawrence Summers, Harvard-Professor und ehemaliger Berater in der US-Regierung, äußerte in einem Beitrag: „Der Bericht über die Beschäftigung bestätigt die Vermutung, dass wir uns in einem Umfeld hoher Neutralzinsen befinden, in dem verantwortungsvolle Geldpolitik Vorsicht bei Zinssenkungen erfordert.“ Er warf der Fed vor, die Zinssenkung um 50 Basispunkte im September als Fehler angesehen zu haben, auch wenn dieser nicht von großer Tragweite sei. Summers hat sich in der Vergangenheit zurückhaltender über die wirtschaftliche Lage geäußert als viele seiner Kollegen und lag häufig falsch bei seinen Vorhersagen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Bezug auf die Inflation.

Wirtschaftsprognosen und Zinspolitik

Zusätzlich äußerte sich Torsten Sløk, Chefökonom bei Apollo, in einer Notiz, die am Samstag veröffentlicht wurde. Er zeigte sich skeptisch gegenüber der Notwendigkeit von Zinssenkungen der Fed und betonte, dass die Wirtschaft aus verschiedenen Gründen stark sei. Dazu gehören die geringere Sensibilität der Verbraucher und Unternehmen gegenüber Zinserhöhungen, da viele von ihnen von niedrigeren Zinssätzen profitierten, sowie eine starke Ausgabensteigerung im Bereich Künstliche Intelligenz (AI) und auch im Verteidigungssektor.

Kurze Werbeeinblendung

In der wirtschaftlichen Diskussion kommt auch hinzu, dass Mohamed El-Erian, ein weiterer angesehener Ökonom, die Fed auffordert, härter gegen den Druck der Märkte vorzugehen, die sie in die „einfache Mandatsbox“ einordnen möchte. „Genug der Diskussion darüber, dass die Fed sich ausschließlich um die maximale Beschäftigung kümmern sollte“, fügte er hinzu. Diese Diskussion verdeutlicht die Spannungen, die zwischen den Notenbankentscheidungen und den Markterwartungen bestehen.

Trotz der positiven Zahlen zum Arbeitsmarkt bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik bestehen. Die Divergenz zwischen den wirtschaftlichen Daten und den Erwartungen könnte zu weiteren Volatilitäten auf den Märkten führen.


Details zur Meldung
Quelle
globest.com

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"