In der heutigen digitalen Kommunikation ist es fast schon alltäglich, mit Abkürzungen konfrontiert zu werden. Eine davon, die in letzter Zeit immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat, ist „LG“. Was zunächst harmlos klingt, wird jedoch zunehmend als unhöflich empfunden. Diese Buchstaben stehen für „Liebe Grüße“, doch im Rahmen dieses kurzen Ausdrucks scheint der tatsächliche Austausch von Gefühlen und Respekt auf der Strecke zu bleiben.
Nina Mayer, die in ihrer Kolumne „Ninas liebes Geflüster“ über Themen des zwischenmenschlichen Umgangs reflektiert, äußert sich kritisch zu dieser Entwicklung. Sie zieht einen Vergleich zu früheren Zeiten, als Grüße und Abschiedsfloskeln von Herzen kamen. Ein handgeschriebener Brief mit einem liebevollen „Dein…“ oder „Deine…“ wirkte damals viel persönlicher und wertschätzender. Der Wandel hin zu solchen Kurzformen wie „LG“ lässt die tieferliegenden Emotionen vermissen.
Der Verlust der Gesprächskultur
Mayer hinterfragt, wo dieser Trend enden soll. Sie bringt provokant Beispiele wie „GM“ für „Guten Morgen“ und interessiert sich, wann wir möglicherweise sogar mit „Wg“ für „Wie geht’s?“ zufrieden wären. Diese Vereinfachungen seien symptomatisch für eine schwindende Gesprächskultur in der heutigen Gesellschaft. Es stellt sich die Frage, ob wir uns selbst an der Nase nehmen sollten und mehr Wert auf den Umgangston legen sollten, den wir uns von anderen wünschen würden.
„Es ist alles eine Sache des Umgangs miteinander“, nennt Mayer als wichtiges Prinzip. Anstand, Respekt und Ehrlichkeit sind Grundlage eines harmonischen Miteinanders, doch scheinen diese Werte in unserem digitalen Zeitalter oft vernachlässigt zu werden. Single-Worte wie „Nd“ für „Nein, danke“ könnten bald die neue Kommunikationsnorm werden, wenn wir nicht wieder lernen, die Zeit für ein Gespräch oder einen persönlichen Austausch zu investieren.
Dennoch gibt es Hoffnung: „Meine lieben Leser! Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, meine Worte und Texte zu lesen“, so endet Mayer mit einer herzlichen Botschaft an ihre Leserinnen und Leser. Sie betont die Bedeutung der zwischenmenschlichen Verbindung und verspricht, weiterhin mit Leidenschaft an der Bereicherung dieser Leserstunden zu arbeiten – ganz im Zeichen von Empathie und persönlicher Ansprache. Weitere Gedanken zu diesem Thema finden sich in ihrer Kolumne.