In Eisenstadt haben der Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und die Caritasdirektorin Melanie Balaskovics kürzlich in einer Pressekonferenz zur Unterstützung der Elisabeth-Sammlung aufgerufen. Die Aktion findet anlässlich des Welttags der Armen statt, der am 17. November gefeiert wird. Beide betonten, dass jeder armutsgefährdete Mensch zählt und appellierten an die Burgenländer, sich an der Sammlung zu beteiligen.
Die Caritas berichtete über die dramatische Situation, die viele Menschen im Burgenland betrifft. Steigende Kosten für Miete, Energie und Lebensmittel machen es besonders Familien und alleinerziehenden Müttern nahezu unmöglich, über die Runden zu kommen. „Wir sehen einen alarmierenden Anstieg an Wohnungskündigungen, da immer mehr Menschen mit Mietrückständen kämpfen“, so Balaskovics. Von 855 Menschen, die Hilfe suchten, gab fast 70 Prozent an, dass sie Schwierigkeiten mit ihrer Miete haben.
Besondere Herausforderungen für Alleinerziehende
Ein besorgniserregender Trend ist der hohe Anteil an Frauen, insbesondere Alleinerziehenden, die zum ersten Mal die Sozialberatung in Anspruch nehmen. Laut Balaskovics werden zwei Drittel der hilfesuchenden Frauen von sozialen Leistungen abhängig, gerade weil sie in schlecht bezahlten Jobs arbeiten oder gar nicht erwerbstätig sind, da sie sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige kümmern müssen. Diese Frauen leisten täglich im Durchschnitt zwei Stunden mehr unbezahlte Arbeit als ihre männlichen Kollegen.
Bischof Zsifkovics forderte die Burgenländer auf, aktiv zu werden und der Hilfe für Arme und Kranke Priorität einzuräumen. „Wir dürfen nicht wegsehen, wenn Armut in unserer eigenen Heimat präsent ist – auch wenn sie oft unsichtbar bleibt“, erklärte er. Um die Situation zu verbessern, forderte Balaskovics von der Landesregierung verschiedene Maßnahmen zur Armutsbekämpfung.
Zu den möglichen Lösungen gehört die Verlängerung der Mietpreisdeckelung über Februar 2025 hinaus sowie Schritte für eine echte Gleichstellung der Geschlechter und eine gerechte Anerkennung für Sorgearbeit. Auch die Einrichtung von „Wohnsicherungspatenschaften“ wurde ins Spiel gebracht, um Menschen zu unterstützen, die kurz davor stehen, ihre Wohnung zu verlieren. Ein Delogierungsfonds soll helfen, Mietschulden vor einer bevorstehenden Räumung zu begleichen.
Im laufenden Jahr konnte die Caritas bereits 591 Menschen mit finanziellen Zuschüssen für Miete und Wohnen unterstützen. Durch das Projekt „Housing First“ fanden 52 Personen Hilfe, um Obdachlosigkeit zu vermeiden. Zudem boten Einrichtungen wie der „ZufluchtsRaum“ und das „ZufluchtsDorf“ in Eisenstadt sowie eine Notschlafstelle in Oberwart 68 Menschen eine Unterkunft.
Für die spannende und dringend benötigte Unterstützung der Armutsgefährdeten Menschen im Burgenland ist die Elisabeth-Sammlung essenziell. Spenden für diese Aktion können auf das Caritas-Spendenkonto der Raiffeisen Landesbank mit der IBAN AT34 3300 0000 0100 0652 unter dem Kennwort „Menschen in Not im Inland“ überwiesen werden.
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