Die Stadt Eisenstadt hat am Mittwoch, dem 1. August 2024, hohen Besuch empfangen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil war zu Gast im Österreichischen Jüdischen Museum, wo er die Bedeutung dieser Institution für die burgenländische Kultur und Erinnerungskultur hervorhob. Der Besuch erfolgte auf Einladung der Museums-Geschäftsführerin Esther Heiss, die gemeinsam mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten des jüdischen Lebens in Österreich anwesend war.
Bedeutung des Museums
Das Österreichische Jüdische Museum ist nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern auch ein Ort des lebendigen Gedächtnisses, das die Geschichte und Traditionen der jüdischen Gemeinde in Österreich dokumentiert. Landeshauptmann Doskozil betonte, wie wichtig dieses Museum für das Burgenland ist: „Es leistet einen lebendigen und wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur. Dementsprechend hoch ist sein Stellenwert für das Land Burgenland“, erklärte er während seines Besuchs. Das Museum ist Mitglied im Trägerverein, und die Landesregierung hat sich verpflichtet, den Museumsbetrieb nachhaltig zu unterstützen.
Die Geschichte des Wertheimerhauses
Das Museum ist im Wertheimerhaus untergebracht, ein historisches Gebäude, das sich im ehemaligen jüdischen Viertel von Eisenstadt befindet. Dieses Haus ist nicht nur ein faszinierender Ort, sondern auch von großer historischer Bedeutung, da hier über 250 Jahre lang eine aktive jüdische Gemeinde lebte. Es beherbergt die letzte in Betrieb befindliche Synagoge im Burgenland und ist auch der amtliche Sitz des Landesrabbiners. „Dem Burgenland ist ein verantwortungsvoller Umgang mit seinem jüdischen Erbe wichtig“, so Doskozil weiter. Dies spiegelt sich auch in den Initiativen zur Restaurierung ehemaliger Synagogen in den Orten Kobersdorf und Stadtschlaining wider.
Treffen mit wichtigen Persönlichkeiten
Während seines Besuchs traf Doskozil auch Oskar Deutsch, den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, sowie Claudia Prutscher, Präsidentin des Vereins „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“. Diese Begegnung unterstrich die enge Zusammenarbeit zwischen politischen Vertretern und jüdischen Gemeinden, um das jüdische Erbe in Österreich zu pflegen und zu fördern. Die Präsenz solcher Persönlichkeiten bei dem Besuch zeigt das Interesse und die wichtige Rolle, die das Museum in der Gesellschaft spielt.
Ein Ort des Lernens und Erinnerns
Das Österreichische Jüdische Museum war bei seiner Gründung 1972 das erste seiner Art in Österreich. Inzwischen sind weitere jüdische Museen, unter anderem in Wien und Hohenems, hinzugekommen. Diese Institutionen sind nicht nur Orte der Ausstellung, sondern auch Stätten des interkulturellen Dialogs, wo die vielfältigen Aspekte jüdischer Geschichte und Kultur vermittelt werden. Der Austausch von Ideen und die Auseinandersetzung mit der Geschichte sind zentrale Elemente dieser Museen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Worte des Landeshauptmanns verdeutlichen, dass das Burgenland eine Vorreiterrolle einnimmt, wenn es um die Wertschätzung jüdischer Traditionen und Geschichten geht. Durch die Unterstützung und Förderung der Museumsarbeit sollen ein Bewusstsein und ein respektvoller Umgang mit der jüdischen Geschichte gefördert werden. Die Bemühungen um Restaurierungen und die aktive Teilnahme an kulturellen Dialogen sind Zeichen eines Verantwortungsbewusstseins, das in der Region zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Kulturelles Erbe bewahren
Die Institution des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt zeigt, wie wichtig es ist, das kulturelle Erbe zu bewahren und weiterzugeben. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für die vielfältigen Aspekte der nationalen Identität wächst, kommt diesen Anstrengungen eine besondere Bedeutung zu. Der Besuch von LH Doskozil ist ein klärendes Zeichen für die fortdauernde Unterstützung und Wertschätzung des jüdischen Erbes in Österreich.