Am kommenden Sonntag stehen in Rumänien Wahlen an, bei denen etwa 19 Millionen wahlberechtigte Bürger ihren neuen Staatspräsidenten wählen. Insgesamt treten 13 Kandidaten für das höchste Amt im Staat an, wobei der amtierende Regierungschef Marcel Ciolacu von der postkommunistischen PSD die besten Chancen hat. Laut aktuellen Umfragen könnte Ciolacu rund 25 Prozent der Stimmen erhalten. Die endgültige Entscheidung über den neuen Präsidenten wird jedoch wahrscheinlich erst am 8. Dezember in einer möglichen Stichwahl fallen.
Besonders spannend ist der Wettlauf um den zweiten und dritten Platz. Hier stehen George Simion, der Vorsitzende der rechtsnationalen AUR, und Elena Lasconi, die Präsidentschaftsanwärterin der reformorientierten USR, in engem Wettbewerb. Beide liegen in den Umfragen mit etwa 15,5 Prozent gleichauf. Ein weiterer Mitbewerber ist Nicolae Ciuca von der Liberalen Partei (PNL), der ebenfalls von den Meinungsforschungsinstituten in die engere Auswahl gebracht wird.
Wahlinfrastruktur und Bedeutung des Amtes
Die Rolle des rumänischen Staatsoberhauptes ist weitreichend, da Rumänien als semipräsidentielle Republik eine besondere Verfassung hat. Die Richtlinienkompetenz in Bereichen wie Außen- und Verteidigungspolitik liegt beim Staatspräsidenten, der auch als oberster Befehlshaber des Militärs fungiert. Auf internationaler Ebene repräsentiert der Präsident Rumänien in der Europäischen Union sowie bei wichtigen völkerrechtlichen Anlässen und spielt eine zentrale Rolle als Garant für die Unabhängigkeit des Landes und als Vermittler in sozialen oder politischen Konflikten.
Diese Wahlen sind daher von solcher Bedeutung, nicht nur für die unmittelbare politische Landschaft Rumäniens, sondern auch für die zukünftige internationale und innere Stabilität des Landes. Wie die Umfragen zeigen, sind die Wähler stark interessiert an den verschiedenen Kandidaten und deren Positionen zu wichtigen Themen.Weitere Informationen dazu sind auf kurier.at verfügbar.