Die Diskussion über das Pensionsantrittsalter wird derzeit intensiv geführt, insbesondere angesichts der Stimmen, die eine Erhöhung fordern. SPÖ-Klubobmann Roland Fürst und Verena Dunst, die SPÖ-Bereichssprecherin für die „Ältere Generation“, schalten sich aktiv in die Debatte ein. Sie appellieren an die nächste Bundesregierung, das aktuelle gesetzliche Pensionsantrittsalter von 65 Jahren nicht zu verändern. Ihrer Meinung nach sind 45 Arbeitsjahre genug zur Sicherstellung einer würdevollen Pension.
Die SPÖ Burgenland hat vor diesem Hintergrund ein sogenanntes Maßnahmenpaket für die ältere Generation vorgestellt. In diesem wird unterstrichen, dass eine Anpassung des Pensionsantrittsalters nicht nur ungerecht wäre, sondern auch zahlreiche Menschen in ihrer Lebensqualität beeinträchtigen könnte. Die Forderungen werden am 17. Oktober in der nächsten Landtagssitzung zur Diskussion stehen.
Die Notwendigkeit von Reformen
Für die SPÖ-Politiker ist klar, dass niemand gezwungen werden sollte, über das gesetzlich festgelegte Pensionsantrittsalter hinaus zu arbeiten. Verena Dunst betont, dass viele Menschen, insbesondere in körperlich anspruchsvollen Berufen wie Bau, Pflege und Industrie, oft nicht in der Lage sind, bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten. Die gesundheitlichen Belastungen in diesen Berufen sind erheblich und berücksichtigen die Bedürfnisse der älteren Arbeitnehmer nicht.
Ein weiterer zentraler Punkt ihrer Argumentation ist die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in Bezug auf Pensionsansprüche. Der SPÖ-Landtagsklub weist darauf hin, dass Frauen in Österreich im Jahr 2023 durchschnittlich 1.310,74 Euro im Monat erhalten, während Männer auf 1.856,08 Euro kommen. Dies hat große Auswirkungen auf die finanzielle Sicherheit von Frauen im Alter, da oft Teilzeitarbeit vor allem während der Kinderbetreuung geleistet wird.
Maßnahmen im Detail
- Die Garantie, dass das gesetzliche Pensionsantrittsalter nicht erhöht wird.
- Das bewährte System der gesetzlichen, lebensstandarderhaltenden Pensionen soll für kommende Generationen gesichert werden.
- Es werden wirksame Maßnahmen zur Erhöhung der Frauenpensionen gefordert.
- Die ungerechte Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung nach Pensionsantritt soll abgeschafft werden.
- Die „Schutzklausel“ für Pensionsantritte muss auch bei der Korridorpension gelten.
- Die abschlagsfreie Pension bei 45 Arbeitsjahren soll wieder eingeführt werden.
- Zeiten der Kindererziehung sowie des Bundesheeres oder Zivildienstes sollen voll angerechnet werden.
- Es wird ein gesetzliches Verbot von Preisaufschlägen gefordert.
Diese umfassenden Maßnahmen müssen nun in den politischen Prozess eingebracht werden, um die Lage der älteren Generation zu verbessern und diskriminierende Praktiken abzubauen. Den Politiker:innen ist bewusst, dass die Umsetzung dieser Forderungen eine Verantwortung der Gesellschaft darstellt. Der Druck auf die künftige Regierung wächst, um die berechtigten Anliegen der älteren Bürger zu berücksichtigen.
Details zur Meldung