Die Wetterlage in Österreich ist alles andere als stabil: Mit den angekündigten Schneefällen sind die Menschen in mehreren Bundesländern vor große Herausforderungen gestellt worden. Während noch keine nennenswerten Schäden gemeldet werden konnten, sind die Straßen durch den starken Schneefall in höher gelegenen Regionen behindert und einige sind sogar gesperrt. Autofahrer und Bahnreisende wurden gewarnt, unnötige Fahrten zu unterlassen.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben eine Reisewarnung für die Zeit von Freitag bis Sonntag ausgegeben. Reisende sollten in diesem Zeitraum nicht zwingend notwendige Fahrten unternehmen. Die Zugbindung für nationale, internationale und Nachtzugtickets wurde vorübergehend aufgehoben, sodass die Tickets bis einschließlich Mittwoch, den 18. September, genutzt werden können. Zudem wird der Verkehr auf der Strecke von Leobersdorf bis Weissenbach-Neuhaus präventiv eingestellt, und es ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden.
Wetterwarnungen und Verkehrsbehinderungen
Die Wetterwarnungen von Geosphere Austria deuten darauf hin, dass sich die Bedingungen in den kommenden Tagen weiter verschärfen könnten. Lokale Starkregenfälle und kräftige Windböen sind zu erwarten; in vielen Regionen wären bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Besonders gefährdet sind im Bergland von Oberösterreich und in der nördlichen Obersteiermark. Dies könnte zu Überflutungen und Muren führen, weshalb die Behörden gut vorbereitet sind.
Aktuell sind mehrere Straßen gesperrt, darunter der Sölkpass in der Steiermark sowie die Großglockner Hochalpenstraße. In Kärnten mussten die Malta-Hochalm-Straße und die Nockalm Straße aufgrund der Schneemengen ebenfalls gesperrt werden. Die Autobahngesellschaft Asfinag hat sich in Bereichen wie der Tauernregion und der Brennerautobahn auf mögliche Notfälle eingestellt. Autofahrer werden dazu aufgefordert, bei Schneefall keine Sommerreifen zu nutzen und ihr Fahrverhalten den aktuellen Bedingungen anzupassen.
„Wir stehen vor einer ernsthaften Bedrohung, und es ist entscheidend, sofort mit den Vorbereitungen zu beginnen“, betonte Anna Parr von der Caritas Österreich. Auch der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, appellierte an die Bevölkerung, sich auf herausfordernde Umstände einzustellen, indem sie Notvorräte anlegen.
Ereignisabsagen und Auswirkungen
Die angekündigten widrigen Wetterbedingungen haben zahlreiche Freiluftveranstaltungen zur Absage gezwungen. In Wien wurde das Mistfest der MA 48 gestrichen, während in Niederösterreich das Römerfest in Carnuntum abgesagt wurde. Auch das Korneuburger Hafenfest sowie der Wachau-Marathon mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. „Es schaut wirklich dramatisch aus“, erklärte Klimaministerin Leonore Gewessler. Angesichts der extremen Naturereignisse in diesem Rekordsommer sei der Schutz des Klimas wichtiger denn je.
Die heißen Sommer und unerwarteten Wetterumschwünge haben einen frühen Almabtrieb zur Folge. So wurden bereits viele Tiere aus den Hochlagen ins Tal gebracht. Im Bundesland Salzburg und auch in Kärnten geschah dies zehn bis vierzehn Tage früher als üblich. Silvester Gfrerer, der Obmann des Salzburger Alm- und Bergbauernvereins, sprach von einer „guten Vorbereitung“ auf die unerwarteten Veränderungen.
Die Situation bleibt angespannt, und die Wettervorhersagen deuten darauf hin, dass die kommenden Tage sowohl für Autofahrer als auch für Reisende eine Herausforderung darstellen werden. Die Bevölkerung in Österreich wird dazu aufgerufen, aufmerksam zu sein und aktuelle Informationen zu den Wetterbedingungen zu beachten.