Die Esterházy-Stiftungen, bekannt für bedeutende kulturelle Einrichtungen wie das Schloss Esterházy und die Burg Forchtenstein, feiern in diesem Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum: Seit drei Jahrzehnten sind sie aktiv im Erhalt des Erbes von Melinda Esterházy, einer Pionierin in der Gründung von Privatstiftungen zur Sicherung des Besitzes der Familie. Diese Initiative geht auf ihren Ehemann, Fürst Paul V., zurück, dessen letzter Wille die Sicherstellung des kulturellen Erbes bis in die Zukunft beinhaltete.
Die Verantwortung für die Stiftungen liegt in den Händen von Stefan Ottrubay, Melindas Neffen, der 2001 die Leitung übernahm. Unter seiner Ägide wurde die „Esterházy Betriebe GmbH“ gegründet, die als fundamentale Betriebsführung für die Stiftungen dient. Im vergangenen Jahr wurde die Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Aufsichtsratsvorsitzender Ottrubay ist. Dieses Jahr hat er außerdem seinen 70. Geburtstag gefeiert.
Ein ruhigerer Lebensstil
Obwohl Ottrubay sich in einer Art Ruhestand befindet, betont er, dass er weiterhin engagiert mitarbeitet. Er arbeitet 40-45 Stunden pro Woche, greift jedoch in strategischen Angelegenheiten ein: „Ich bin ein Spielertrainer, der aber nicht immer spielt,“ beschreibt er seine Rolle. Sein Fokus liegt im Wesentlichen auf den profitabelsten Bereichen wie Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Immobilien.
In der landwirtschaftlichen Produktion sieht Ottrubay jedoch Herausforderungen auf die Stiftungen zukommen. Die Diskussion über großflächige Bewässerungssysteme ist aktuell, und er räumt ein, dass es notwendig ist, sich von bestimmten Praktiken, besonders bei der angebauten Kultur, zu verabschieden. „Wir beginnen bereits mit den Anpassungen und beregnen nicht mehr alles,“ erklärt er. Zudem plädiert er für klare, faktenbasierte Regeln, die die zukünftige Landwirtschaft im Burgenland leiten sollten.
Kulturelle Errungenschaften
Ein herausragendes Projekt der Esterházy-Stiftungen ist die „Oper im Steinbruch“, die inzwischen ein europäisch anerkanntes Format erreicht hat. Ottrubay ist stolz auf diese Entwicklung, die nicht nur für die Stiftungen, sondern für die gesamte Region Burgenland von Bedeutung ist. Diese Errungenschaft steht jedoch im Kontrast zu den anfänglichen Schwierigkeiten, die die Stiftung im Gastronomiebereich in Eisenstadt erlebte, wo es Jahre dauerte, bis man stabil Fuß fassen konnte. „Wir mussten erkennen, dass wir als Forst- und Landwirtschaftsunternehmen nicht die nötigen Ressourcen hatten,“ reflektiert Ottrubay über diese Phase.
Jetzt, wo das Unternehmen in der Gastronomie Fuß gefasst hat, stellt Ottrubay fest, dass man endlich an dem Punkt angekommen ist, den er sich vor zehn Jahren gewünscht hätte. Die ständige Weiterentwicklung und Anpassung scheinen ein Schlüssel zu sein, um die Stiftungen erfolgreich zu führen.
Blickt man in die Zukunft, hat Ottrubay für sich selbst große Pläne. „Ich möchte mehr reisen und neue Länder und Regionen kennenlernen,“ teilt er mit. Zudem arbeitet er an einem Buch, das seine Erkenntnisse aus über vier Jahrzehnten Berufserfahrung zusammenfassen soll. Dieses Vorhaben verdeutlicht nicht nur sein Engagement für die Stiftung, sondern auch seine Liebe zur persönlichen Weiterentwicklung und Wissensweitergabe.
Die Esterházy-Stiftungen haben unter der Leitung von Stefan Ottrubay viel erreicht, und sein Engagement zeigt sich nicht nur in der Bewahrung der kulturellen Werte, sondern auch in einer Weitsicht, die für die zukünftige Entwicklung der Region Burgenland von Bedeutung ist. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der Stiftung sind hier verfügbar.
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