Die Stadtvilla in Eisenstadt, die ab dem 30. April 2025 für Besucher geöffnet wird, steckt voller spannender Geschichte und historischer Schätze. Eine besondere Attraktion wird dabei ein CARE-Paket aus dem Jahr 1956 sein, das als Zeuge der damaligen Ereignisse aufbewahrt wird. Die Zeit des ungarischen Volksaufstandes und die damit einhergehende Flüchtlingskrise bilden den Hintergrund für dieses einzigartige Objekt.
Die CARE-Pakete, die nach dem Zweiten Weltkrieg massenhaft nach Europa gesendet wurden, waren für viele Menschen von überlebenswichtiger Bedeutung. Sie enthielten wichtige Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs. Insgesamt erhielt Österreich etwa eine Million dieser Pakete, von denen rund drei Prozent im Burgenland landeten. Jedes Paket war gut gefüllt mit Lebensmitteln wie Konserven, Fetten und Süßigkeiten, die Gebäuden und Familien halfen, die Nachkriegsjahre zu überstehen.
Wichtige Versorgung durch CARE
Die Organisation CARE wurde 1945 in den USA gegründet, um den Menschen in Europa nach dem Krieg zu helfen. Im Jahr 1955 standen die letzten Paketlieferungen an Österreich im Raum. Doch die politischen Unruhen in Ungarn trugen dazu bei, dass das CARE-Paket im Jahr 1956 eine entscheidende Wiederbelebung erfuhr, um Flüchtlingen zu helfen und die humanitäre Krise zu bekämpfen. Diese dramatischen Ereignisse fanden in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Eisenstadt statt und prägten die Historie des Landes.
Bürgermeister Thomas Steiner ist stolz darauf, dass dieses historische CARE-Paket durch seine Initiative ins neue Stadtmuseum gelangte. Der Bürgermeister holte die Leihgabe persönlich aus Wien ab und bedankt sich bei der Geschäftsführerin von CARE Österreich, Andrea Barschdorf-Hager. „Es freut uns sehr, dass CARE Österreich bereit war, uns dieses besondere Paket für die Stadtvilla Eisenstadt als Leihgabe zur Verfügung zu stellen, sodass über dieses besondere Objekt die dramatischen Ereignisse des ungarischen Volksaufstandes und seine Auswirkungen auf die Landeshauptstadt Eisenstadt erzählt werden können“, erklärte Steiner.
Ein Museum der besonderen Art
Die neue Stadtvilla wird nicht wie ein klassisches Museum sein, sondern vielmehr eine immersive Erfahrung bieten. Der Ansatz des Projekts ist es, den Besuchern einen Blick in die Vergangenheit der 1950er und 1960er Jahre zu ermöglichen, ohne auf typische Vitrinen und Ausstellungsräume zurückzugreifen. „Das Besondere und Schöne an unserem Projekt ist die Originalität. Wir sind kein Geschichtenarchiv, sondern ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird“, betont Bürgermeister Steiner. Der Bau selbst ist eine originale Villa aus dem Jahr 1950, und die Ambition des Teams ist es, die Zeitreise so authentisch wie möglich zu gestalten, um den Besuchern die Atmosphäre jener Zeit nahezubringen.
Das gesamte Projektteam, bestehend aus zwölf Mitgliedern, arbeitet seit November 2020 an der Forschung und Planung für das Museum. Es wird ein Ort sein, der die Geschichten der 1950er und 1960er Jahre am Leben erhält und spannende Einblicke in die lokale Geschichte bietet. Eisenstadt und die Umgebung werden spätestens bei der Eröffnung dieser besonderen Einrichtung im Jahr 2025 ein neues Kapitel in ihrer Geschichtsschreibung aufschlagen.
Für weitere Informationen über den faszinierenden Verlauf der Geschichte und die Entwicklungen um das CARE-Paket, können Interessierte hier nachlesen.