Die Vorbereitungen für die Nationalratswahl in Österreich sind in vollem Gange, und im Burgenland stehen insgesamt elf Parteien zur Wahl. Laut einer Analyse von Walter Schneeberger, Chefredakteur von ORF Burgenland, verlief der Wahlkampf bis jetzt weitgehend ruhig, was die verschiedenen Listen betrifft. Diese Wahl ist besonders spannend, da sie möglicherweise die politische Landschaft des Burgenlandes prägen könnte.
In ganz Österreich treten neun Listen an, darunter etablierte Parteien wie die ÖVP, SPÖ und FPÖ sowie kleinere Gruppen wie die Bierpartei und die Liste Petrovic. Darüber hinaus haben sich im Burgenland die „Liste Gaza“ und „Die Gelben“ dem Wahlkampf angeschlossen. Diese nun elf Parteien umfassende Auswahl ist ein Zeichen für die vielfältigen politischen Strömungen in der Region.
Wahlkampf der ÖVP
Die ÖVP, angeführt von Kanzler Karl Nehammer, geht als Titelverteidiger in den Wahlkampf. Bei der letzten Nationalratswahl 2019 konnte sie 38,26 Prozent der Stimmen im Burgenland erzielen und sicherte sich damit Platz eins. Christoph Zarits, ein Nationalratsabgeordneter, vertritt die ÖVP in Burgenland. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in den Umfragen hat die ÖVP in den letzten Wochen an Unterstützung gewonnen, was ihre Chancen auf einen erneuten Sieg erhöht.
SPÖ und FPÖ im Fokus
Die SPÖ stellt Andreas Babler als Spitzenkandidaten auf und kämpft um Wähler, obwohl sie in Umfragen lediglich den dritten Platz prognostiziert bekommen hat. Bei der letzteren Wahl erzielte die SPÖ im Burgenland 29,38 Prozent. Besonderes Augenmerk gilt den regionalen Themen, die die SPÖ in den Vordergrund stellt.
Die FPÖ, unter der Führung von Herbert Kickl, hat laut Umfragen ebenfalls gute Chancen, nach einem schwachen Ergebnis von 2019 zur Spitzenpartei zu werden. Sie geht mit dem Ziel an den Start, den gewonnenen Stimmen von 17,35 Prozent im Burgenland deutlich zu verbessern. Norbert Hofer aus der FPÖ könnte dabei entscheidend sein, um das Wahlziel zu erreichen.
Die Konkurrenz der Grünen, NEOS und kleiner Parteien
Die Grünen, angeführt von Vizekanzler Werner Kogler und im Burgenland vertreten durch Philip Juranich, haben das Ziel, trotz sinkender Umfragewerte mindestens einen Platz unter den Top Vier zu erreichen. Ihre Ambitionen im Burgenland liegen bei der Stimmensammlung, dennoch wird ein harter Wettkampf mit NEOS erwartet, die mit Beate Meinl-Reisinger an der Spitze versuchen werden, ihren Stimmenanteil auszubauen.
Kleinere Parteien wie die Bierpartei versuchen ebenfalls, Einzug in den Nationalrat zu erhalten. Der Spitzenkandidat der Bierpartei, Dominik Wlazny, kämpft um Stimmen, obwohl seine Umfragewerte gesunken sind. Die kleinen Parteien stehen vor der Herausforderung, die Vier-Prozent-Hürde zu überwinden oder in einem Regionalwahlkreis ein Grundmandat zu erlangen.
Spanndend wird auch der Wahlkampf der Liste Madeleine Petrovic, die sich mit der politischen Handhabung während der CoV-Pandemie auseinandersetzt, sowie die KPÖ, die sich als relevante Kraft im Burgenland etabliert hat und von Miriam Herlicska vertreten wird.
Die „Liste Gaza“, die sich mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt beschäftigt, tritt in mehreren Bundesländern an, und ihre Relevanz wird in der Wählergemeinschaft oft diskutiert. Die Partei „Die Gelben“ strebt unter der Führung von Manfred Kölly ein Comeback an und möchte sich im politischen Spektrum neu positionieren.
Abschließend gibt es die Liste „Keine“, die mit dem Ansatz „Keine von denen“ auf Stimmenfang geht. Diese Vielfalt an Parteien und Richtungen sorgt dafür, dass die Wahl zum spannenden Ereignis im Burgenland wird und die Wähler vor einer schwierigen Entscheidung steht.
Eine umfassende Übersicht über die Situation bietet der Bericht auf burgenland.orf.at.