Eisenstadt

Abschied von der Kult-Disco: 39 Jahre James Dean in Eisenstadt

Nach 39 Jahren schließt die legendäre „Tanzbar James Dean“ in Eisenstadt, einst ein Hotspot für Feiern und Freude, und sucht jetzt einen neuen Betreiber für die Kult-Disco!

Die „Tanzbar James Dean“, ein Nickname, der in den letzten 39 Jahren nicht nur für pulsierende Nächte, sondern auch für nostalgische Erinnerungen steht, wird bald ihre Pforten schließen. Gegründet von dem Wieseiner Unternehmer-Paar Heinz und Anita Koch am 28. August 1985, hat dieser Club das Nachtleben in Eisenstadt maßgeblich beeinflusst und Generationen von Feiernden angezogen. Doch die unbeständigen Trends im Nachtleben und das sich wandelnde Freizeitverhalten der jüngeren Generation verlangen nun ihr Tribut.

Die Bedeutung des James Dean für die Gemeinschaft

Der James Dean war mehr als nur ein Ort zum Feiern; er war ein gesellschaftlicher Knotenpunkt in Eisenstadt. Während in den 1980ern und 1990ern Disco und Tanzkultur boomten, bot die Bar eine Plattform für lokale Musiker, um ihre Talente zu präsentieren. Stars wie Reinhard Fendrich und Klaus Eberhartinger von der EAV sind oft in den heiligen Hallen des Clubs verweilt. „Die Neunziger verankerten das James in Ostösterreichs Nachtleben“, erinnert sich Patrick Koch, der Sohn der Gründer.

Ein Rückblick auf die glanzvollen Anfänge

Als der Club in den 80ern eröffnet wurde, war er eine frische Abkehr von den traditionellen, dunklen Diskotheken mit Mahagoni und Spiegeln. Stattdessen setzte Anita Koch auf helle Farben und eine Atmosphäre der Offenheit. „Ich wollte alles hell und strahlend in Zuckerfarben,“ erklärte sie einmal. Diese Idee kam gut an und machte das James Dean schnell zu einer beliebten Anlaufstelle für junge Leute, insbesondere für Taschengeldbezieher, da die Preise günstig waren. In einem Zeitungsartikel von 1985 wurde das „James Dean“ für sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gelobt und galt als Geheimtipp für die Jugend.

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Herausforderungen und Erneuerungen

Der Club, der ursprünglich im Herzen von Eisenstadt florierte, sah sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Ein verheerender Schwelbrand im Jahr 2013 führte zu einem massiven Verlust von mehr als 100.000 Euro an Schäden. Dennoch zeigte Patrick Koch Mut und Entschlossenheit. Er nutzte die Gelegenheit, um den Club zu renovieren und sein Konzept zu modernisieren, wobei er die Traditionen des „James“ nicht außer Acht ließ.

Pandemie und ihr Einfluss auf das Nachtleben

Wie viele andere Betreiber der Gastronomie musste auch das James Dean während der COVID-19-Pandemie erhebliche Rückschläge hinnehmen. Nach mehreren Lockdowns fand am 5. März 2022 die Wiedereröffnung des Clubs statt, und die Gäste ließen sich nicht lange bitten. „Die ersten 50 Gäste lud Koch sogar auf einen Schnaps ein“, berichtete die lokale Presse. Doch die ungewisse Zukunft der Gastronomie war ein ständiger Begleiter.

Ein Abschiedsgruß und neue Möglichkeiten

Mit Stolz und gemischten Gefühlen blickt Patrick Koch nun auf die letzten 39 Jahre zurück, in denen der James Dean zu einem kulturellen Symbol der Stadt geworden ist. In einem emotionalen Abschiedsbrief auf Facebook erklärte er, dass er nicht mehr mit den sich verändernden Trends der Nachtgastronomie Schritt halten könne und freue sich nun, das Leben außerhalb der Clubtüren zu genießen.

Die Suche nach einem Nachfolger

Trotz der Schließung gibt es eine kleine Hoffnung für die unzähligen James Dean Fans. Patrick Koch hat ein offenes Ohr für Nachfolger. „Für all jene, die frische und innovative Ideen haben und daran interessiert sind, den Disco Club weiterzuführen, besteht die Möglichkeit, den Club zu übernehmen“, sagt er. Interessierte können sich per E-Mail melden. Die Zukunft des James Dean mag ungewiss sein, doch der Geist des Clubs wird zweifellos weiterleben.

Ein kultiger Ort in der Geschichte von Eisenstadt

Der Verlust der „Tanzbar James Dean“ wird zweifellos in der Wahrnehmung vieler Eisenstädter spürbar sein. Über 39 Jahre hat dieser Club nicht nur gefeiert, sondern auch Geschichten geschrieben, Freundschaften geschmiedet und Erinnerungen geschaffen, die weit über die Tanzfläche hinausgehen. So bleibt die Frage, welcher Ort in der zukünftigen Gastronomielandschaft Eisenstadts einen ähnlich hohen Stellenwert einnehmen wird, während das Nachtleben sich kontinuierlich weiterentwickelt.

Quelle/Referenz
bvz.at

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