Bulgarien erhält Euro-Zustimmung: Ein Schritt trotz Protesten!
Bulgarien erhält Euro-Zustimmung: Ein Schritt trotz Protesten!
Bulgarien, Land - Bulgarien hat die offizielle Zustimmung der EU erhalten, den Euro am 1. Januar 2026 einzuführen. Diese Entscheidung folgt dem Vorschlag der EU-Kommission und der Befürwortung durch die EU-Finanzminister, wie Kosmo berichtet. Mit diesem Schritt wird Bulgarien das 21. Mitglied der Eurozone und tritt nach Kroatien bei, das Anfang 2023 die Gemeinschaftswährung eingeführt hat. Um den Euro übernehmen zu können, musste Bulgarien jedoch spezifische Konvergenzkriterien erfüllen, die stabile Preise, solide Staatsfinanzen und konstante Wechselkurse umfassen.
Die Kontrolle der Inflation spielt eine entscheidende Rolle für die Kaufkraft des neuen Geldes. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU-Kommission überwachen die Fortschritte der Beitrittskandidaten, und Bulgarien erfüllt seit Juni 2023 alle erforderlichen Bedingungen. Zuvor scheiterte es an einer Inflationsrate von 9,5 Prozent, die einen ursprünglichen Plan zur Euro-Einführung im Jahr 2024 zunichtemachte. Ein Bericht der EZB vom 4. Juni 2025 bestätigt die positiven Fortschritte bei der wirtschaftlichen Konvergenz Bulgariens seit 2024, was die Euro-Einführung erleichtert.
Konvergenzkriterien und wirtschaftliche Fortschritte
Die Konvergenzkriterien, die Bulgarien erfüllen musste, beziehen sich auf mehrere wirtschaftliche Stabilitätsmessgrößen, darunter Preisstabilität und solide öffentliche Finanzen. Im April 2025 lag die Teuerungsrate in Bulgarien bei 2,7 %, was deutlich unter dem Referenzwert von 2,8 % liegt. Diese Referenzwerte sind unter Berücksichtigung der Inflationsraten von Irland, Finnland und Italien festgelegt worden, wie im Bericht der Europäischen Kommission erläutert wird.
Das Haushaltsdefizit des Landes betrug im Jahr 2024 3,0 % des BIP, und die öffentliche Schuldenquote lag bei 24,1 %. Bulgarien war seit 2012 nicht Gegenstand eines Verfahrens wegen übermäßigem Defizit. Dadurch konnte das Land die rechtlichen Anforderungen für die Euro-Einführung erfolgreich erfüllen. Eine positive Bewertung der EZB unterstreicht zusätzlich das Engagement Bulgariens in Bezug auf wirtschaftliche Anpassungen und strukturelle Reformen.
Öffentliche und politische Reaktionen
Trotz der Fortschritte hat die Euro-Einführung in Bulgarien massiven Widerstand ausgelöst. Insbesondere nationalistische und prorussische Gruppen protestieren gegen den Eurobeitritt. Im Februar 2023 kam es zu einem Angriff auf die EU-Vertretung in Sofia, gefolgt von landesweiten Protesten, die den Erhalt des bulgarischen Lew forderten. Diese Demonstrationen wurden maßgeblich von der prorussischen Kleinpartei Welitschie organisiert, die europaweite Autokorsos gegen die Währungsumstellung durchführte.
Die nationalistische Partei Wasraschdane plant eine Großdemonstration in Sofia und hat ein Referendum zur Währungsfrage gefordert, welches jedoch im bulgarischen Parlament abgelehnt wurde. Laut einer Umfrage von Mjara waren im Mai 2023 54,9 % der Erwachsenen gegen die Euro-Einführung. Dennoch unterstützen 66,3 % der Unternehmen in Bulgarien den Eurobeitritt, da sie den positiven Einfluss auf Handel und Tourismus erwarten, ähnlich wie es Kroatien erlebt hat. Der stabile Umrechnungskurs in Bulgarien, der den Lew mit dem Euro verbindet, soll einen reibungslosen Übergang gewährleisten.
Die endgültige Euro-Einführung erfordert noch Rechtsakte von EU-Mitgliedstaaten auf der Ebene der Finanzminister. Die Verpflichtung aller EU-Staaten, außer Dänemark, zur Einführung des Euros schafft zusätzlichen Druck für Bulgarien und andere Länder, die die Voraussetzungen erfüllen möchten.
Details | |
---|---|
Ort | Bulgarien, Land |
Quellen |
Kommentare (0)