Österreichs Unternehmen sehen sich nach wie vor mit beträchtlichen bürokratischen Belastungen konfrontiert, selbst wenn die Bürokratie im internationalen Vergleich moderat erscheint. Eine aktuelle Studie der Industriellenvereinigung, geleitet von ihrem Chefökonomen Christian Helmenstein und dem Economica Institut, belegt, dass österreichische Firmen jährlich bis zu 15 Milliarden Euro für zwingende Aufgaben wie Steuererklärungen und Jahresabschlüsse aufwenden. Dies bringt Österreich auf einen Bürokratiekostenindex-Wert von 60 Punkten und platziert das Land im europäischen Mittelfeld. Im Vergleich schneiden Deutschland und Tschechien mit 55 Punkten deutlich schlechter ab, während Länder wie die Slowakei und Ungarn viel höhere Werte ausweisen.
Bürokratie im internationalen Vergleich
Das Ergebnis der Studie zeigt ein klares Nord-Süd-Gefälle innerhalb der Europäischen Union, wobei skandinavische Länder wie Finnland (83 Punkte) und Schweden (78 Punkte) sowie Dänemark (77 Punkte) die besten Werte aufweisen. Im Gegensatz dazu hat der Süden der EU mit den höchsten Bürokratiekoten zu kämpfen. Diese Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Analyse, die insgesamt 25 verschiedene Indikatoren berücksichtigt, um die bürokratischen Hürden in den einzelnen Ländern zu bewerten. Der Index soll ein besseres Verständnis der bürokratischen Belastungen ermöglichen und somit eine Grundlage für geschäftliche Entscheidungen schaffen.
Wie die Analyse des Magazins „Pragmaticus“ unterstreicht, beeinflussen die ökonomischen Fußabdrücke von Unternehmen nicht nur lokal, sondern haben auch auf regionaler, nationaler und sogar globaler Ebene weitreichende Auswirkungen. Besonders relevant sind hier die sogenannten „Satellitenkonten“, die von Economica weltweit anerkannt werden. Diese Konten ermöglichen eine detaillierte Analyse der Wertschöpfung, Kaufkraft und Beschäftigungseffekte, und bieten wertvolle Einblicke für strategische Entscheidungen von Unternehmen, einschließlich der Ansiedlung von Firmenzentrale und Durchführung großer Veranstaltungen. Solche strategischen Überlegungen sind entscheidend, um die wirtschaftliche Relevanz und den Impakt einzelner Unternehmen zu erfassen.