
Am 30. März 2025, wurden zwei Verdächtige im Zusammenhang mit einer umfangreichen Razzia zu Hasskriminalität in Österreich erneut freigelassen. Laut Informationen von 5min hat die Tätergruppe überwiegend männliche Mitglieder, deren Taten sich gegen eine Vielzahl von Opfern richten. Diese wurden häufig unter dem Vorwand eines Dates zu Treffpunkten gelockt, wo sie teils niedergeschlagen, gedemütigt und mit dem Tode bedroht wurden. Auf etwa ein Drittel der Opfer wurde zudem wegen ihrer sexuellen Orientierung als „leichte Beute“ gezielt.
Eine Woche nach den bundesweiten Festnahmen und Hausdurchsuchungen wurden zusätzlich in der Steiermark zwei weitere Tatverdächtige festgenommen. Die Polizei gab bekannt, dass diese neuen Festnahmen Teil der Ermittlungen der „AG Venator“ sind, in deren Rahmen insgesamt 20 Festnahmen und 28 Hausdurchsuchungen verzeichnet wurden. Die Aktenlage zeigt ein großes Ausmaß an Brutalität, wobei die Täter offenbar arbeitsteilig agieren und Chatverläufe sowie Videos sichern, die auf den Spaß an roher Gewalt hinweisen. Mehr Informationen dazu liefert MeinBezirk.
Die Brutalität der Taten
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf verschiedene Delikte, darunter Körperverletzungen, gefährliche Drohungen, Nötigungen, schwerer Raub und Mordversuch. 13 der bisher Festgenommenen befinden sich in Untersuchungshaft, und die Staatsanwaltschaft prüft, ob die Tatverdächtigen als kriminelle Vereinigung eingestuft werden können. Über die Verhängung der Untersuchungshaft für die neu festgenommenen Tatverdächtigen wird innerhalb von 48 Stunden entschieden.
Die Angst vor weiteren Übergriffen macht es besonders schwer, dass Opfer sich zu Wort melden. Viele sind aus Scham oder Angst vor Repressalien nicht bereit, Anzeige zu erstatten, was die Unterbringung der Dunkelziffer erhöht. Laut der Lesben- und Schwulenverband Deutschland sind genau die Gründe wie Misstrauen gegenüber der Polizei und das Gefühl, dass die Anzeige nichts bewirken würde, häufige Hemmnisse.
Schutz für Betroffene
Die Ermittlungsbehörden appellieren an weitere Opfer, sich zu melden, da sie besonderen Schutz für die Betroffenen bieten. Bisher sind 17 namentlich bekannte Opfer identifiziert worden, die unter anderem Drogeneinwirkungen und psychische Belastungen infolge der Taten erlitten haben. Jeder, der Informationen hat oder selbst betroffen ist, kann sich unter der Telefonnummer 059133/60-3333 oder per E-Mail an [email protected] wenden.
Angesichts der alarmierenden Zahlen zu queerfeindlicher Gewalt – allein 2023 wurden in Deutschland 1.785 Straftaten gegen LSBTIQ*-Personen registriert – bleibt der Kampf gegen solche Vergehen eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Das Gesamtbild zeigt, dass die Gewalt gegen diese Bevölkerungsgruppe besorgniserregende Ausmaße annimmt und dringend eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung solcher Straftaten erforderlich ist.
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