ÖsterreichWien

Brennpunktschulen in Wien: Was vom Mini-Chancen-Index bleibt

Lehrkräftemangel und Bildungsbenachteiligung: Ein Blick in eine Volksschule in Wien

Der Mangel an Lehrkräften an Volksschulen in Wien wird deutlich sichtbar, insbesondere an Schulen wie der Volksschule in der Brigittenau, die als „Brennpunktschule“ bekannt ist. Diese Schulen beherbergen viele sozial benachteiligte Schüler, Kinder mit Migrationshintergrund und Eltern aus bildungsfernen Schichten. Trotz des vom Bildungsstadtrat eingeführten Lehrerzuteilungssystems, welches zusätzliche Ressourcen vorsehen sollte, fehlen in der besuchten Volksschule bereits vier Lehrkräfte. Die Schulleitung trägt diese Lücken durch den Einsatz von Lehramtsstudierenden und Quereinsteigern, wobei weitere Verstärkung dringend benötigt wird. Der Lehrermangel wird als „eklatant“ bezeichnet, wobei besonders Volksschulen unter einem erhöhten Bedarf leiden.

In der Klasse 4b einer betroffenen Volksschule sind die Auswirkungen des Lehrkräftemangels spürbar. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Fach Mathematik oder neu angekommene Schüler benötigen spezielle Betreuung, die aufgrund des Personalmangels nicht ausreichend gewährleistet werden kann. Die Klassenlehrerinnen tragen eine übermäßige Last und werden oft alleingelassen, da es an Team- und Förderlehrern mangelt. In einer Umgebung, in der elf verschiedene Sprachen gesprochen werden und die Mehrheit der Schüler einen Migrationshintergrund hat, ist die individuelle Betreuung von Schülern mit besonderen Bedürfnissen unerlässlich.

Die Lehrkräfte an den betroffenen Schulen kämpfen täglich darum, das Bestmögliche aus einer schwierigen Situation herauszuholen. Es wird deutlich, dass mit mehr Personal und Zeit die Schüler besser gefördert werden könnten. Trotz den Bemühungen der Lehrkräfte stoßen sie bei der Integration einiger Schüler, insbesondere am Ende der vierten Klasse, an ihre Grenzen. Die Anwesenheit einer Sozialarbeiterin an zwei Tagen pro Woche reicht nicht aus, um den zusätzlichen Bedarf an Unterstützung für die Schüler zu decken. Die Lehrkräfte versuchen, trotz der widrigen Umstände, den Schülern ein bestmögliches Lernumfeld zu bieten und stehen vor der Herausforderung, Defizite bei der Sprachentwicklung und Integration in das Schulleben zu beheben.

Kurze Werbeeinblendung

Quelle/Referenz
derstandard.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"