Österreich

Blutige Angriffe im Sudan: Über 100 Tote bei RSF-Attacken!

Im Sudan erreicht die Gewalt zwischen der Armee und den "Schnellen Eingreiftruppen" (RSF) alarmierende Ausmaße. Wie Kleine Zeitung berichtet, kämpfen seit April 2023 die sudanesische Armee unter dem Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF unter Mohammed Hamdan Daglo um die Kontrolle des Landes. In den letzten Tagen wurden bei Angriffen auf die Stadt Al-Faschir und angrenzende Flüchtlingslager über 100 Menschen getötet, darunter auch 20 Kinder. Die UNO schätzt, dass die Zahl der Todesopfer durch „koordiniert Boden- und Luftangriffe“ weiter steigen könnte.

Die RSF hat mit schweren Artillerieangriffen auf Al-Faschir und die Flüchtlingslager Samsam und Abu Schuk für Schlagzeilen gesorgt. Laut örtlichen Widerstandskomitees gab es bereits 57 zivile Todesopfer, während die sudanesische Armee von 74 Toten und 17 Verletzten berichtet. Unter den Opfern in Samsam sind neun humanitäre Helfer, die in einem Krankenhaus einer internationalen Hilfsorganisation tätig waren. Die UNO-Nothilfekoordinatorin im Sudan, Clementine Nkweta-Salami, hat deren Tötung als Eskalation der Gewalt gegen Vertriebene und humanitäre Helfer verurteilt.

Strategische Bedeutung von Al-Faschir

Al-Faschir, die einzige Hauptstadt eines Bundesstaates in Darfur, die noch von der Armee gehalten wird, stellt ein strategisches Ziel für die RSF dar. Der anhaltende Konflikt hat die humanitäre Lage massiv verschärft. Im Flüchtlingslager Samsam wurde bereits im letzten Jahr eine Hungersnot festgestellt. Gerüchte über eine tiefere humanitäre Krise werden durch Berichte verstärkt, wonach im ganzen Land schätzungsweise 8,5 Millionen Sudanesen in einer Hungersnot leben und die Hälfte der Bevölkerung kurz vor einer Hungersnot steht, wie ZDF berichtet.

Kurze Werbeeinblendung

Die UN hat für den Sudan einen Spendenaufruf über vier Milliarden US-Dollar gestartet, von dem jedoch nur die Hälfte erfüllt wurde. Hochschulprofessor Shawky Al-Mahy Abdulaziz beschreibt die dramatische Situation der Zivilbevölkerung, die unter massiver Gewalt gegen Unbewaffnete leidet. Besonders in Al-Faschir, wo sich die Lebensbedingungen weiter verschlechtern, sind die Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die sudanesische Armee hat auch den Präsidentenpalast zurückerobert, doch eine Verhandlungsbereitschaft zwischen den Konfliktparteien ist nicht in Sicht.

Internationale Reaktionen und Ausblick

Internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung für den Sudan sind gering. Politikwissenschaftler Volker Perthes beschreibt die Lage als schlimmer als je zuvor. Zudem werden Bedenken über den Einsatz islamistischer Brigaden durch die Armee geäußert. Angesichts der eskalierenden Gewalt und der humanitären Krise besteht die reale Gefahr einer Teilung des Landes in zwei Machtzonen, West und Ost, was die Lage noch weiter destabilisieren könnte.

Da die Kämpfe weiter andauern und die humanitäre Lage sich verschärft, bleibt zu hoffen, dass internationale Bemühungen zur Stabilisierung des Sudan aufgenommen werden. Die Zivilbevölkerung steht im Mittelpunkt dieser Krise und ihre Situation erfordert dringend Unterstützung und Intervention.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Mord/Totschlag
In welchen Regionen?
Al-Fashir, Samsam, Abu Shuk
Genauer Ort bekannt?
Al-Fashir, Sudan
Gab es Verletzte?
42 verletzte Personen
Ursache
Angriffe
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
orf.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"