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Die Bio-Landwirtschaft in Kärnten steht unter enormem Druck. Laut Klick Kärnten ist die Zahl der Biobetriebe im vergangenen Jahr drastisch von über 1.800 auf etwa 1.750 gesunken. Satte 74 Betriebe haben die biologische Wirtschaftsweise verlassen und sind zur konventionellen Landwirtschaft zurückgekehrt. Kärnten verzeichnet damit den stärksten Rückgang aller Bundesländer mit einem Minus von 4,1 Prozent. Besonders betroffen sind Mutterkuhhalter, die Kälber für die Fleischproduktion aufziehen. Birgit Knaus, die Geschäftsführerin von Bio Österreich Kärnten, erläutert, dass viele dieser Landwirte Nebenerwerbslandwirte sind, für die der Mehraufwand in der Bio-Produktion zunehmend untragbar wird.
Die betroffenen Landwirte beklagen neben einer zu geringen Grundförderung vor allem die gestiegenen bürokratischen Anforderungen. Besonders die strikten Vorschriften zur Weidehaltung sind eine große Herausforderung. Laut Knaus sind Landwirte nun verpflichtet, genau zu dokumentieren, wann, wo und wie lange ihre Tiere Zugang zur Weide haben. Auch der Zukauf von Tieren ist stark reguliert und darf nur von anderen Biobetrieben vorgenommen werden, was die Situation weiter erschwert, da Bio-Tiere nicht immer verfügbar sind. Diese zusätzlichen Anforderungen führen dazu, dass viele Landwirte an ihre Grenzen stoßen, wie kaernten.ORF.at berichtet. Der Absatzmarkt für Biorindfleisch bleibt zudem unverändert, während der Preisunterschied zu konventionellen Produkten zu gering ist, um die wirtschaftliche Situation der Bio-Betriebe nachhaltig zu verbessern.
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