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Ein dramatischer Rückgang von 1.000 Biobauern in Österreich steht im Zentrum der Diskussion zur Bio-Landwirtschaft. Barbara Riegler, die Obfrau von Bio Austria, nennt verschiedene Gründe für diesen Rückgang, darunter nicht konkurrenzfähige Bedingungen im Rahmen der neuen EU-Agrarförderperiode seit 2023 und strengere Vorschriften für die Weidehaltung. Trotz dieser Herausforderungen zeigt eine vom niederösterreichischen Landwirtschaftsministerium initiierte „RollAMA-Befragung“, dass der Absatz von Bio-Lebensmitteln im Lebensmitteleinzelhandel 2024 bereits um 0,5 Prozentpunkte auf 13 Prozent gestiegen ist, was auf einen stabilisierenden Trend hindeutet, wie auch boelw.de berichtet.
Österreich gilt als Vorreiter in der Bio-Landwirtschaft mit einem Biobauern-Anteil von 23 Prozent im Jahr 2024 und einem ökologischen Flächenanteil von 27,3 Prozent. Die heimischen Supermarktketten ziehen mit ihrer Eigenmarkenstrategie die Bio-Nachfrage stark an, was zu einem beachtlichen Umsatzanstieg führt. So erzielte die Spar-Eigenmarke „Natur*pur“ 2024 ein Umsatzplus von 8,3 Prozent. Diese Entwicklung ist nicht nur auf Supermärkte beschränkt; Bio-Produzenten wie Sonnentor und Zotter wachsen ebenfalls und erweitern ihre Reichweite. Der Umsatz von Sonnentor soll im Geschäftsjahr 2024/25 um 5 Prozent auf 80 Millionen Euro steigen, wie die APA berichtet.
Umsatzsteigerung in der Bio-Branche
Die deutschen Bio-Lebensmittelverkäufe haben sich laut dem BÖLW 2023 um 5 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro erhöht, und auch der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen im Land wächst kontinuierlich. Gesamtwirtschaftlich tragen Biobauern damit signifikant zum Umwelt- und Klimaschutz bei, indem sie auf chemisch-synthetische Pestizide verzichten. Bei einer Gesamtinflationsrate von 9 Prozent im Jahr 2023 blieb Bio-Lebensmittel lediglich 5 Prozent teurer und setzten damit ein starkes Zeichen in der Branche, wie boelw.de informiert.
Branchenvertreter sehen jedoch weiterhin Potenzial zur Steigerung der Bio-Quoten in Gastronomie und öffentlicher Beschaffung. Der Fokus auf Bio-Produkte soll künftig ausgeweitet werden, um der wachsenden Nachfrage und dem Klimaschutz gerecht zu werden. Riegler betont: „Der österreichische Gesetzgeber muss die Rahmenbedingungen schaffen, dass biologisch eingekauft wird.“ Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen auf dem Bio-Markt gestalten werden, da sowohl in Deutschland als auch in Österreich neue politische Herausforderungen anstehen.
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