Am Dienstag wird der Bierpartei-Obmann Dominik Wlazny verkünden, ob seine Partei bei der anstehenden Nationalratswahl antreten wird. Bereits im Januar hatte Wlazny signalisiert, dass er bereit sei, anzutreten, unter der Bedingung, dass die Bierpartei bis Ende April 20.000 neue Mitglieder gewinnt und über ein Budget von 1,2 Millionen Euro verfügt. Bis Ende März hatte die Partei jedoch erst die Hälfte der angestrebten Mitgliederzahl erreicht, wobei diese Zahl auch Spenderinnen und Spender umfasst.
In den letzten Wochen war das Team von Wlazny intensiv damit beschäftigt, neue Mitglieder zu gewinnen, wobei der Parteichef persönlich durch alle österreichischen Bundesländer tourte. Neben Wlazny wurden bisher nur drei weitere potenzielle Kandidaten für die Bierpartei bei einer möglichen Teilnahme an der Wahl bekannt gegeben. Unter ihnen befinden sich die Juristin Viktoria Müllner, der Unternehmer Thomas Schuster und die derzeitige Favoritner Bezirksvertreterin Eva-Maria Loigge.
Experten schätzen die Bierpartei als potenziellen ernsthaften Konkurrenten ein, da Umfragen sie derzeit bei vier bis sechs Prozent sehen. Insbesondere wird die Partei als attraktiv für Protestwähler und Nichtwählerinnen betrachtet. Ein mögliches Antreten der Bierpartei könnte vor allem für die SPÖ, Grüne und KPÖ schmerzhaft sein, da Wlazny mit seinen politischen Themen einen Teil der linken Wählerschaft anspricht.
Seit 2020 stellt die Bierpartei elf Mandatare in verschiedenen Wiener Bezirksräten. Trotz ihrer Präsenz auf lokaler Ebene konnte die Partei bisher keine Mandate auf nationaler Ebene gewinnen. Der bisher größte Erfolg war Wlaznys Ergebnis von rund acht Prozent bei der Bundespräsidentenwahl 2022. Die Entscheidung über die Teilnahme an der Nationalratswahl wird somit mit Spannung erwartet.
