
Am 7. April 2025 wurde erfolgreich eine Biber-Familie mit sieben Mitgliedern aus einer burgenländischen Gemeinde umsiedelt. Diese Maßnahme war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Tierschutz Austria und dem Ökologischen Jagdverband Österreich. Die Umsiedlung verhinderte die drohende Tötung der Tiere, die ursprünglich durch einen Bescheid zur Entfernung der Biber aus einem nahen Staubecken gefährdet waren.
Michaela Lehner, Leiterin der Stabsstelle Recht bei Tierschutz Austria, betonte die Notwendigkeit, diese schützenswerten Tiere vor der Vernichtung zu bewahren. Das Engagement für die Biber begann vor über einem Jahr und mündete schließlich in eine intensive Planung für die Umsiedlung. Diese fand in Abstimmung mit der Gemeinde und dem Obmann des Ökologischen Jagdverbands, Franz Puchegger, statt, der persönlich die Transporte der Biber in den Nationalpark übernahm und dafür mehr als 270 Kilometer zurücklegte.
Die Rolle des Bibers in Ökosystemen
Biber sind als zentrale Baumeister in Auenlandschaften von großer Bedeutung. Durch ihre habilitierten Wasserbaufähigkeiten schaffen sie neue Lebensräume für viele Arten und sind somit eine Schlüsselart, die zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt. Wie der Naturefund erläutert, regulieren sie den Wasserstand, indem sie Dämme bauen, die nicht nur für sie selbst, sondern auch für viele andere Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten.
Ein solches neues Zuhause für die umgesiedelten Biber wird zur Schaffung eines wertvollen Feuchtgebiets beitragen, das das Amphibienleben fördert. Die Rückkehr der Biber hat in Deutschland und anderen Regionen bereits zu einer Erhöhung der Artenvielfalt geführt und das Landschaftsbild positiv verändert. Im Gegensatz zu kostspieligen menschlichen Eingriffen schafft der Biber diese Lebensräume kostenlos.
Kritik an der Politik und Zukunftsperspektiven
Die erfolgreiche Umsiedlung in Burgenland zeigt, dass tier- und umweltfreundliche Alternativen zur Tötung von Wildtieren durchaus möglich sind. Dennoch gibt es Kritik an der Politik, die nachhaltige Lösungen nicht ausreichend fördert. Während in Kärnten jährlich 740 Biber zum Abschuss freigegeben wurden, könnte ein besseres Management und mehr öffentliche Aufklärung über den Nutzen der Biber für unsere Ökosysteme zu einer harmonischeren Koexistenz zwischen Mensch und Tier führen.
Die Arbeit von Tierschutz Austria und dem Ökologischen Jagdverband Österreich ist dabei ein positives Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Behörden und NGOs. Es zeigt sich, dass durch das Engagement für den Schutz der Biber nicht nur deren Leben gerettet, sondern auch wichtige Schritte für den Erhalt intakter Ökosysteme unternommen werden können. Weitere Informationen über die Rolle des Bibers in der Biodiversitätskrise finden sich in einem neuen Bericht des WWF.
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