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Im Salzburger Land gibt es einen Biber-Boom! Nachdem der Biber in Österreich im Jahr 1869 ausgerottet wurde, ist er seit den letzten 40 Jahren zurück und breitet sich rasant aus. Aktuell leben bereits zwischen 360 und 400 dieser einzigartigen Nagetiere in Salzburg, darunter ein besonders aktiver Biber im Stadtteil Leopoldskron, der auf den Inseln im Weiher für Aufsehen sorgt, wie ORF berichtete. Ihre Rückkehr bringt jedoch nicht nur ökologischen Nutzen, sondern auch Herausforderungen für die Landwirtschaft und die Sicherheit mit sich.
Konflikte zwischen Naturschutz und landwirtschaftlichen Interessen
Die Zunahme der Biberpopulation hat bereits zu erheblichen Schäden in der Forst- und Landwirtschaft geführt. Diese Tiere knabbern nicht nur Bäume an, um an Rinde und Knospen zu kommen, sondern können auch bei Hochwasserschutzanlagen massive Probleme verursachen. Bei einem Lokalaugenschein betonte der Landesrat Josef Schwaiger die Wichtigkeit, sowohl den Lebensraum des Bibers zu schützen, als auch die Interessen der Grundbesitzer zu wahren und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wie salzburg.gv.at berichtete.
Die Schutzbestimmungen für den Biber sind streng: Nach der EU-Richtlinie für Fauna und Flora (FFH) darf er weder getötet noch gefangen werden. Doch um den Herausforderungen gerecht zu werden, sind Entschädigungen und präventive Maßnahmen erforderlich. Seit 2015 flossen etwa 80.000 Euro an Entschädigungen für Landwirte und private Grundbesitzer. Es werden zudem Förderungen für Schutzmaßnahmen bereitgestellt, wie z.B. Elektro-Zäune und Gittern zum Schutz von Durchlässen.
Die Problematik ist klar: Der Biber bringt nicht nur neue ökologische Chancen mit sich, sondern fordert auch Lösungen zur Bewahrung von Lebens- und Einkommensgrundlagen in der Landwirtschaft. Mit einer wachsenden Population, die sich über 70 Reviere im Salzburger Land erstreckt, ist die Herausforderung, den Biber einen Platz zu geben, während gleichzeitig die Interessen der Menschen nicht vernachlässigt werden können. Die kommenden Kartierungen werden zeigen, wie stark der Biber in Salzburg tatsächlich Fuß gefasst hat.
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