Ein 38-jähriger Kärntner hat sich erneut vor Gericht verantworten müssen, nachdem er mehrere Betrugsdelikte begangen hatte, die insgesamt zu einem geschätzten Schaden von etwa 60.000 Euro führten. Der Mann, der bereits mehrere Vorstrafen aufzuweisen hat, hatte als Masche vorgegaukelt, Tickets für ausverkaufte Konzerte und Sportereignisse zu verkaufen. Diese Betrügereien reichten zurück bis ins Jahr 2009, als er anfing, mit gefälschten Angeboten für teuren Rotwein zu scam. Richterin Michaela Sanin stellte fest, dass trotz seiner vorherigen Verurteilungen die kriminelle Energie des 38-Jährigen ungebrochen blieb. „Selbst nach Ihrer Verurteilung sind Sie sofort wieder in den Betrug eingestiegen“, warnte sie ihn. Darüber hinaus räumte der Mann seine Spielsucht als treibende Kraft für sein Handeln ein, was ihm jedoch keinen milderen Blick der Richterin einbrachte, wie ORF berichtete.
In einer parallelen rechtlichen Auseinandersetzung stand Ex-Minister Karl-Heinz Grasser vor Gericht. Er wurde wegen Untreue sowie Beweismittelfälschung verurteilt. Die Richterin Marion Hohenecker stellte fest, dass die schweren Vorwürfe, die bis zu 15 Jahre Haft nach sich ziehen konnten, durch die umfangreiche Beweislage untermauert wurden. Zusammen mit Grasser wurden auch weitere Beteiligte, darunter der Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger, verurteilt. Laut Hohenecker habe Grasser eine „verdeckte Provisionsvereinbarung“ mit Mietern im Rahmen der BUWOG-Privatisierung getroffen und damit das Geld der Republik Österreich missbraucht. Grasser und seine Komplizen müssen zudem Schadenersatz leisten. Diese Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig, da alle Angeklagten Berufung eingelegt haben, wie kaernten.orf.at und orf.at berichten.
Besonders aufschlussreich ist die Aussage, dass während seiner Betrugsmaschine über 125 Tickets verkauft wurden, was die Schadenssumme erheblich erhöht. Staatsanwältin Barbara Baum wies darauf hin, dass auch der Verkauf von Tickets für zukünftige Konzerte von Billie Eilish Teil seiner Masche war. Mit den gefälschten Angeboten erzeugte er weiteren Unmut, da das tatsächliche Konzert erst Monate später stattfinden wird. Der Mann sah sich nicht nur mit einer erhöhten Straferwartung konfrontiert, sondern auch mit der Möglichkeit, dass weitere Geschädigte sich melden, was die Dramatik des Falls erhöht.
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