
Am Montag, dem 1. April 2025, begann offiziell die Generalsanierung der Luegbrücke auf der Brennerautobahn (A13). Die Erneuerung der 1,8 Kilometer langen Brücke, die aus den 1960er-Jahren stammt, wird mit Gesamtkosten von 380 Millionen Euro veranschlagt. Die Entscheidung zur umfassenden Erneuerung wurde von Verkehrsministerium, Asfinag und der Landesregierung getroffen, da die Brücke laut Asfinag "am Ende der Lebensdauer" angekommen ist.
Die Arbeiten umfassen die Errichtung eines neuen Brückentragwerks, dessen Fertigstellung bis 2027 angestrebt wird. Das gesamte Projekt soll bis 2030 abgeschlossen sein. Für den Bau werden 62.000 Kubikmeter Beton, 9.500 Tonnen Stahl, 64.000 Quadratmeter Asphalt und 10.000 Tonnen Bewehrung benötigt. Die reinen Baukosten belaufen sich auf 217 Millionen Euro. Den Auftrag für die Erneuerung haben die Baukonzerne Strabag und Porr erhalten.
Verkehrsbeeinträchtigungen und Proteste
Seit Januar ist der Verkehr auf der Luegbrücke größtenteils einspurig, wobei an 180 Tagen im Jahr der Verkehr jedoch zweispurig fließen kann. Trotz dieser Einschränkungen gab es bisher kein großes Verkehrschaos auf der Strecke. Der Bürgermeister von Gries am Brenner, Karl Mühlsteiger, plant eine Protestkundgebung auf der Autobahn, um für eine alternative Tunnellösung zu plädieren. Diese geplante Protestversammlung soll Ende Mai oder Anfang Juni stattfinden, nachdem eine frühere Veranstaltung im Herbst 2024 von der Behörde nicht genehmigt wurde.
Kritiker der Baupläne befürworten eine Tunnellösung, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren und die Umwelt zu schonen. Die anhaltenden Diskussionen zeigen, wie wichtig Infrastrukturprojekte für die Anwohner sind und wie sie sich mit den Anliegen der Gemeinde auseinandersetzen.
Europäische Förderungen für Verkehrsprojekte
Im Kontext der infrastrukturellen Entwicklungen wird die Luegbrücke auch Teil größerer europäischer Initiativen. Die Europäische Kommission investiert im Rahmen der "Connecting Europe"-Fazilität (CEF) rund 7 Milliarden Euro in 134 Verkehrsprojekte, wovon ein erheblicher Teil dem Klimaschutz zugutekommt. 83% der Mittel werden für Projekte eingesetzt, die Klimaziele unterstützen, während 80% der Mittel in Bahn-Projekte fließen. Dies zeigt den Fokus auf nachhaltige Verkehrsinfrastruktur, die auch für die anhaltende Modernisierung der Luegbrücke von Bedeutung sein könnte.
In Österreich profitieren vier Projekte von den EU-Mitteln, darunter die Zulaufstrecke für den Brenner Basistunnel und der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Leibnitz und Spielberg. Vor diesem Hintergrund hebt der Kommissar Wopke Hoekstra die Bedeutung dieser Projekte für die Entwicklung des europäischen Verkehrsnetzes hervor, besonders im Hinblick auf die Unterstützung der "Solidaritätskorridore" zwischen der EU und der Ukraine. Diese Initiativen verdeutlichen, wie unverzichtbar eine moderne und gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur für die wirtschaftliche Entwicklung und Klimaziele ist.
Die Renovierung der Luegbrücke ist demnach nicht nur ein lokales Projekt, sondern auch ein Teil eines größeren Netzwerks an Bestrebungen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Europa.
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