
Die Tirol Werbung hat jüngst besorgniserregende Zahlen zur Anreise von Urlaubern mit der Bahn veröffentlicht. Vor der Corona-Pandemie kamen lediglich fünf Prozent der Wintersport-Gäste mit der Bahn nach Tirol, doch im Jahr 2022 stieg dieser Wert auf sieben Prozent, um jetzt wieder auf sechs Prozent zu fallen. Dies ist vor allem auf die unzuverlässigen Bahnverbindungen in Deutschland zurückzuführen, wie ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair und die Geschäftsführerin von Tirol Werbung, Karin Seiler, anmerken. Stundenlange Verspätungen und Sanierungsprojekte im desolaten Bahnnetz schrecken viele potenzielle Gäste ab, besonders aus Deutschland.
Österreich und die Schweiz zeigen mehr Interesse
Während der Anteil der Bahnreisenden aus Deutschland sinkt, ist die Situation für Urlauber aus Österreich und der Schweiz positiver. Laut Tirol Werbung bringen 26 Prozent der Gäste aus Österreich und ein ebenso hoher Anteil aus der Schweiz die Bahn ins Spiel. Seiler hebt hervor, dass Urlaubsorte an Bahnhöfen, wie St. Anton am Arlberg, eine hohe Buchungsrate aufweisen. Dennoch bleibt die sogenannte „letzte Meile“ eine Herausforderung, da viele Gäste oft Gepäck mit sich führen und die Verbindung zwischen Bahnhöfen und Unterkünften nicht immer optimal ist. Entwicklung in diesem Bereich zeigt Fortschritte, jedoch wird noch Handlungsbedarf gesehen.
Beim dritten Tourismus-Mobilitätstag der Tirol Werbung, der am 28. September im Congress Innsbruck stattfand, wurde die Verbindung zwischen öffentlichem Verkehr und nachhaltiger Mobilität thematisiert. Tourismuslandesrat Mario Gerber betonte die Notwendigkeit, die Anreisemobilität bis 2035 ökologischer zu gestalten, während Mobilitätslandesrat René Zumtobel auf die Bereitschaft sowohl der Gäste als auch der Touristiker hinwies, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Innovative Projekte wie die Gästekarte, die als Fahrkarte fungiert, sollen verstärkt in Tirol eingeführt werden, um ein nahtloses Mobilitätsangebot zu gewährleisten, ergänzt durch Best-Practice-Beispiele aus der Region.
Ein wichtiger Punkt, der beim Mobilitätstag hervorgehoben wurde, ist die Planungskompetenz bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Anlässlich der Veranstaltung stellte Seiler fest, dass als größten CO2-Sünder die Anreise mit dem eigenen Auto zählt, daher sei die Nutzung umweltfreundlicher Alternativen unerlässlich. Projekte wie das Anreise-Tool GRETA, das klimafreundliche Anreisemöglichkeiten bietet, zeigen die Bemühungen der Tirol Werbung, Reisenden eine angenehme Anreise zu ermöglichen. Trotz der Herausforderungen, insbesondere beim Gepäcktransport, sind die Zeichen auf Zusammenarbeit und Mobilitätsverbesserungen in Tirol gesetzt.
ORF Tirol berichtete und Top.Tirol informierte über die Entwicklungen.Ort des Geschehens
Details zur Meldung