Österreich

Auswirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf die Abfallwirtschaft in Österreich bis 2050

Die Herausforderung der nachhaltigen Entsorgung von Future Waste in Österreich

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der Umstellung auf nachhaltige Mobilität in Österreich wird in den nächsten Jahren eine große Menge an spezifischen Abfällen aufkommen, die bisher eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Nach Prognosen des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) werden bis 2050 rund 64.000 Tonnen PV-Module und allein im Jahr 2068 etwa 918.000 Tonnen aus Windkraftanlagen an Abfall anfallen, wenn diese ihr Lebensende erreichen.

VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly betonte in einer Pressemitteilung des Verbands, dass die Abfallwirtschaft bereits intensiv mit dem sogenannten "Future Waste" auseinandersetzt. Die Branche bereitet sich seit Jahren auf das Recycling von Produkten vor, die mit der Energiewende verbunden sind. Die Herausforderung besteht darin, die Materialzusammensetzung zu analysieren, die Sammelinfrastruktur anzupassen und in neue Anlagen zu investieren.

PV-Module können bereits zu 90 Prozent recycelt werden, aber der Rücklauf liegt derzeit nur bei etwa 12 Tonnen pro Jahr. Bis 2050 wird jedoch mit einem beträchtlichen Anstieg gerechnet, mit prognostizierten 64.000 Tonnen entsorgter PV-Module allein im Jahr 2074 bei etwa 106.000 Tonnen.

Ein weiterer Aspekt des "Future Waste" sind Windenergieanlagen, die nach rund 25 Jahren Nutzungszeit demontiert werden müssen. Bis 2050 sind schätzungsweise 7,4 Millionen Tonnen an verbauten Materialien zu erwarten, darunter 5,86 Millionen Tonnen an Fundamenten, 960.000 Tonnen Türme, 367.000 Tonnen Gondeln, 131.000 Tonnen Rotorblätter und 93.000 Tonnen Naben, wobei das höchste Abfallaufkommen für das Jahr 2068 mit insgesamt 918.000 Tonnen zu erwarten ist.

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Der Rücklauf von Lithium-Ionen-Batterien ist derzeit noch überschaubar, aber aufgrund des verstärkten Einsatzes von Elektrofahrzeugen und der zunehmenden Verbreitung batteriebetriebener Geräte wird ein deutlicher Anstieg erwartet. Derzeit gibt es in Österreich keine Recyclinganlagen für Lithium-Ionen-Batterien, aber es wird darauf hingewiesen, dass es langfristig notwendig ist, entsprechende Anlagen zu entwickeln, um die Rückgewinnung kritischer Rohstoffe wie Kobalt sicherzustellen.

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