
Austria Klagenfurt wird in der restlichen Saison der ADMIRAL Bundesliga auf überwiegend österreichische Spieler setzen. Der Klub nimmt erstmals in seiner Geschichte am sogenannten Österreicher-Topf teil, einem Fördergeldsystem, das einen Wert von rund 6,1 Millionen Euro hat. Die Entscheidung, am Österreicher-Topf teilzunehmen, wurde in enger Abstimmung mit dem Trainerteam getroffen und soll im Abrechnungszeitraum der Runden 23 bis 32 vollzogen werden. Geschäftsführer Sport, Günther Gorenzel, hebt die positiven sportlichen Entwicklungen sowie die Förderung eigener Talente hervor.
Im Rahmen des Österreicher-Topfs dürfen pro Spieltag maximal sechs Legionäre im Kader stehen, um die Anspruchsberechtigung für die Fördermittel zu wahren. Eine Nichterfüllung dieser Kriterien würde zum Verlust des gesamten Anspruchs auf finanzielle Unterstützung führen. Diese Regelung wurde bereits beim letzten Spiel gegen Hartberg praktiziert, wo genau sechs Legionäre im Kader standen.
Österreichische Spieler im Fokus
Der Österreicher-Topf, wie Wikipedia beschreibt, wurde zur Begrenzung des Ausländeranteils und zur Förderung österreichischer Fußballspieler ins Leben gerufen. Die Einführung erfolgte auf einer Konferenz der Ligapräsidenten in der Saison 2004/2005, nachdem der Anteil ausländischer Spieler nach dem Bosman-Urteil stark angestiegen war. Ziel der Regelung ist es, dass zunächst österreichische Spieler in einem Spiel eingesetzt werden und die Klubs, die dieser Vorgabe nachkommen, erhalten finanzielle Unterstützung.
In dieser Saison haben bereits acht Teams die Richtlinien für den Österreicher-Topf befolgt. Dazu zählen namhafte Klubs wie der TSV Hartberg, der Wolfsberger AC, SCR Altach, GAK, WSG Tirol, Blau-Weiß Linz und Austria Wien. Interessanterweise führt die Teilnahme von Klagenfurt dazu, dass die finanziellen Mittel unter den teilnehmenden Klubs aufgeteilt werden, was bedeutet, dass die übrigen Klubs weniger Zuschüsse erhalten.
Die Entwicklung der Legionäre
Die Thematik rund um Legionäre im österreichischen Fußball wird durch die Entwicklungen der letzten Jahre sowie durch die Analyse von 90minuten erweitert. Christian Ebenbauer betont, dass die Einnahmen der Topklubs aus den großen Ligen kontinuierlich steigen, was höhere Ablösesummen zur Folge hat. Transfererlöse sind mittlerweile für viele Klubs ein bedeutender Budgetposten, der in einzelnen Jahren bis zu einem Drittel des Gesamtumsatzes ausmachen kann.
Zum Thema der Legionäre ist festzustellen, dass der Einsatz österreichischer Spieler durch den Österreicher-Topf gestiegen ist. Vor der Regelung waren es in der Bundesliga etwa 33 Legionäre, nach dem Bosman-Urteil sind es mittlerweile knapp 100. Alle Fußballklubs in Österreich nutzen die Fördermittel des Österreicher-Topfs, mit Ausnahme von FK Austria Wien und Red Bull Salzburg, die sich nicht an diesem Programm beteiligen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Förderung heimischer Talente und die Reduzierung des Legionärsanteils auch in der Zukunft aktuelle Themen im österreichischen Fußball bleiben werden. Die Bundesliga sollte sich weiterhin aber auch auf die hochwertige Ausbildung konzentrieren, um talentierte Spieler in der Heimat zu halten, wie es Peter Schöttel und Max Hagmayr in ihren Analysen anführen.
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