
Der Arbeitsmarkt in Kärnten zeigt derzeit besorgniserregende Entwicklungen. Laut Klick Kärnten ist die Arbeitslosigkeit im März 2025 um 7,4 Prozent gestiegen. Dies bedeutet einen Anstieg von 1.000 Personen auf insgesamt 22.635 Arbeitslose im Bundesland. Der Geschäftsführer des AMS Kärnten, Peter Wedenig, hebt hervor, dass die Zahl der unselbstständig Beschäftigten mit 218.000 stabil bleibt. Dennoch spiegelt der Anstieg der Arbeitslosigkeit eine anhaltende Konjunkturschwäche wider, die viele Branchen betrifft.
Besonders der Tourismus leidet: Hier wurde ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von 14 Prozent registriert, was 397 zusätzlichen Arbeitslosen entspricht. Wedenig betont die Dringlichkeit gezielter Maßnahmen, um vor allem jungen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, da die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen um 6,8 Prozent auf 1.768 gestiegen ist. Diese Zahl liegt jedoch unter dem österreichweiten Schnitt von 12 Prozent.
Entwicklung in verschiedenen Branchen
Die Lage am Arbeitsmarkt ist nicht einheitlich. Der Bausektor hingegen zeigt erfreuliche Zahlen: Die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe ist um 17,1 Prozent zurückgegangen, während die offenen Stellen in diesem Bereich um 18 Prozent zugenommen haben. In gewerblichen und technischen Berufen ist jedoch der gegenteilige Trend zu beobachten. Die Arbeitslosigkeit in technischen Berufen stieg um 20 Prozent, in der Metall- und Elektrobranche um 16 Prozent und im Handel um 5 Prozent. Auch die Gesundheitsbranche verzeichnete einen Anstieg von beinahe 5 Prozent.
Die Entwicklung der Lehrstellen ist ebenfalls besorgniserregend. Im März 2025 sank die Zahl der offenen Lehrstellen um mehr als 18 Prozent, während die Zahl der Lehrstellensuchenden um 6 Prozent auf 439 angestiegen ist. Experten führen diesen Rückgang auf die Schließung weniger Ausbildungsbetriebe in ländlichen Gebieten zurück.
Regionale Unterschiede
Die regionalen Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung sind markant. Der Bezirk Hermagor erlebte den größten Anstieg der Arbeitslosigkeit mit nahezu 30 Prozent. Auch die Bezirke Feldkirchen (+7%) und Spittal (+8%) sind von Anstiegen betroffen, während in Wolfsberg eine positive Ausnahme zu verzeichnen ist: Hier sank die Arbeitslosigkeit um 3,4 Prozent. Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Situation bei anhaltender Konjunkturschwäche weiter verschärfen könnte.
Die veröffentlichten Zahlen, die auch durch arbeit plus ergänzt werden, zeigen insgesamt, dass 347.424 Personen in Österreich im Februar 2025 arbeitslos waren und weitere 82.516 Personen an Schulungen teilnahmen. Diese Daten belegen, dass insbesondere Personen mit niedrigem Bildungsabschluss sowie Migrantinnen und Migranten stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Arbeitsmarktlage in Kärnten von einer verstärkten Arbeitslosigkeit geprägt ist, während einige Sektoren wie das Baugewerbe positive Entwicklungen verzeichnen. Die Herausforderungen, insbesondere für Jugendliche und in der Tourismusbranche, erfordern dringend Maßnahmen, um die Situation zu verbessern.
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