Die Arbeitslosigkeit in Österreich zeigt alarmierende Trends. Aktuell sind etwa 384.000 Menschen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung, was einen Anstieg von 31.400 Personen oder 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet. Der Arbeitsmarkt leidet unter einer allgemeinen Konjunkturflaute, die auch Vorarlberg nicht verschont. Hier stieg die Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent, was den Landesgeschäftsführer des AMS, Bernhard Bereuter, dazu bringt, eine verschärfte Situation zu prognostizieren: „Wir müssen daher auch in naher Zukunft mit steigenden Arbeitslosenzahlen rechnen“, wie vorarlberg.orf.at berichtet.
Schwache Wirtschaft und steigende Zahlen
Die wenig erfreulichen Nachrichten sind das Ergebnis einer schwachen globalen Nachfrage, die sich besonders in einem exportorientierten Land wie Österreich bemerkbar macht. Industrien wie die Warenerzeugung verzeichnen den größten Anstieg bei Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern mit einer Zunahme von 16,2 Prozent, gefolgt von Handelssektor (plus 10 Prozent) und Verkehrs- und Lagerwesen (plus 9,5 Prozent). Das schwächelnde Bauwesen hat zwar einen geringeren Zuwachs von 4,4 Prozent, bietet jedoch weiterhin keinen Anlass zur Entwarnung. Insbesondere in Oberösterreich lässt die Pleite von KTM 3.600 Mitarbeiter ganz deutlich die Alarmglocken läuten, als exxpress.at berichtet.
In Vorarlberg selbst sind Ende November rund 11.376 Personen beim AMS vorgemerkt, was einen Anstieg von 772 Personen oder 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Das AMS intensiviert nun die Vermittlungsunterstützung und setzt einen Schwerpunkt auf die Ausbildung von Personen mit maximal einem Pflichtschulabschluss. Trotz dieser Bemühungen zeigt die Zahl der offenen Lehrstellen, die auf 273 gesunken ist, einen Rückgang von 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Kombination aus steigendem Druck auf dem Arbeitsmarkt und sinkenden Ausbildungsangeboten sorgt für eine beunruhigende Lage in der Region.