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Arbeitgeber unter Druck: KI-Kompetenz gefordert – Wer führt die Liste an?

Die jährlich durchgeführte Arbeitsmarktstudie von Randstad befasst sich in diesem Jahr intensiv mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und deren Auswirkungen auf die Beschäftigten. Im Kontext des neuen EU AI-Acts, der seit dem 2. Februar 2025 in Kraft ist, wird die Notwendigkeit, dass Mitarbeitende über ausreichende KI-Kompetenzen verfügen, zunehmend relevant. Laut der Studie sehen 60% der Befragten „geringe“ oder „überhaupt keine“ Auswirkungen von KI auf ihre Arbeit, während 24% einen „erheblichen“ Einfluss erwarten. Nur 4% der Beschäftigten befürchten, durch KI ihren Job zu verlieren.

Die Nutzung von KI variiert stark unter den Beschäftigten. So nutzen 47% der Befragten KI nie, während 26% sie nur „hin und wieder“ und 13% „regelmäßig“ oder „täglich“ verwenden. Interessanterweise zeigen sich kaum Unterschiede in der KI-Nutzung zwischen Arbeiter:innen (11%) und Angestellten (14%). Ein besonders großer Anteil an KI-Nutzern ist in der IT- und Digital-Branche zu finden, wo 33% der Beschäftigten entsprechende Technologien einsetzen.

Forderung nach KI-Kompetenzen

Die Studie verdeutlicht auch die Altersunterschiede in der KI-Akzeptanz. Während lediglich 26% der Babyboomer KI nutzen, sind es bei der Gen Z bereits 49%, bei den Millennials 44% und bei der Generation X 33%. Um diesen Wandel zu begleiten, müssen Unternehmen verstärkt in die KI-Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden investieren. Ein alarmierendes Ergebnis der Studie ist, dass 22% der Beschäftigten aufgrund fehlender Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten ihre Kündigung in Betracht ziehen.

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Den Unternehmen kommt dabei die Verantwortung zu, die KI-Kompetenz ihrer Mitarbeiter zu sichern. Ab Februar 2025 tritt der Artikel 4 der EU-Verordnung zur Künstlichen Intelligenz (KI-VO) in Kraft. Dieser verpflichtet Arbeitgeber dazu, sicherzustellen, dass ihre Mitarbeitenden über Fähigkeiten, Kenntnisse und Verständnis im Umgang mit KI-Systemen verfügen. Anbieter und Betreiber von KI-Systemen sind dazu verpflichtet, entsprechend geschultes Personal einzustellen.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Die Verpflichtung zur Sicherstellung der KI-Kompetenz gilt unabhängig von der Unternehmensgröße. Arbeitgeber müssen Maßnahmen ergreifen, die den jeweiligen Ressourcen und technologischen Möglichkeiten ihrer Unternehmen entsprechen. Es liegt in ihrer Verantwortung, ein Konzept zu entwickeln, das trotz der ungenauen Definition eines „ausreichenden Maßes“ an KI-Kompetenz die Schulung der Mitarbeitenden gewährleistet. Der Umfang der Schulungen hängt von der Branche, dem Einsatzbereich der KI-Systeme und den technischen Kenntnissen der Mitarbeiter ab.

Wie der Randstad-Bericht zeigt, ist der attraktivste Arbeitgeber in Österreich 2025 AVL List, gefolgt von Siemens und dem Kepler Universitätsklinikum. Fünf Unternehmen sind in den Top Ten aufgestiegen, darunter die Verbund AG, KAGes und Siemens Energy. Auch das Ordensklinikum Linz, BMW Österreich und Vamed haben sich unter den ersten Zehn positioniert.

Die Regulierung hochriskanter KI-Systeme, die durch den EU AI-Act umfasst sind, wird als essenziell angesehen. Diese Systeme, die potenzielle Gefahren für Gesundheit, Sicherheit oder Grundrechte darstellen, müssen im Voraus bewertet werden, und Bürger haben das Recht, Beschwerden bei nationalen Behörden einzureichen. Ein tiefgreifendes Verständnis dieser Regelungen ist für Unternehmen entscheidend, um Haftungsrisiken zu minimieren und rechtliche Absicherungen zu erlangen.

In Anbetracht all dieser Entwicklungen zeigt sich, dass die Auseinandersetzung mit KI und deren Integration in den Arbeitsplatz nicht nur notwendig, sondern auch bedrohend für viele Arbeitnehmer sein kann. Die Herausforderung besteht darin, die Balance zwischen technologischen Möglichkeiten und der Sicherheit der Arbeitsplätze zu finden.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Linz, Österreich
Beste Referenz
leadersnet.at
Weitere Quellen
haufe.de

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