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In Österreich ist das Thema Altersdiskriminierung derzeit in aller Munde. Angeführt von den Pensionistenverbänden und der FPÖ, gibt es massive Kritik an zwei aktuellen Vorhaben, die ältere Menschen benachteiligen könnten. Zum einen wird ab dem 1. Oktober bei FinanzOnline eine verpflichtende 2-Faktor-Authentifizierung eingeführt, was insbesondere Senioren ohne Smartphone vor große Herausforderungen stellt. Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbands, bezeichnete dies als einen „klaren Fall von Altersdiskriminierung“, da viele ältere Menschen auf die umständliche Beantragung eines L1 Formulars beim Finanzamt angewiesen sind, um weiterhin Zugriff auf ihre Finanzen zu haben. Dennoch gibt es aus dem Finanzministerium bereits Zusagen, um das Problem zu lösen, wie krone.at berichtete.
Polemik um Fahrtauglichkeitsüberprüfung
Gleichzeitig sorgt ein neuer EU-Vorschlag für Aufregung. Die EU-Kommission möchte eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit für alle Menschen ab 70 Jahren einführen. Dabei müssten Senioren alle fünf Jahre entweder eine Selbsteinschätzung zur Fahrtauglichkeit ausfüllen oder sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Auch hier erheben die FPÖ und zahlreiche Seniorenvertreter laute Vorwürfe. Kostelka und Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes, bezeichneten die Maßnahmen als „schikanös“ und „willkürlich“. Korosec warnte, dass die Einschränkung der Mobilität erhebliche negative Folgen für die Lebensqualität älterer Menschen habe. Während das Ziel, den Straßenverkehr sicherer zu machen, grundsätzlich positiv bewertet wird, wird kritisiert, dass die Regelungen Senioren überproportional betreffen, wie die Presse berichtete.
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