Die alarmierende Zahl von 152.267 offenen Stellen in Österreich zeigt, wie dramatisch der Arbeitskräftemangel ist. WB-Generalsekretär Kurt Egger warnt: „Um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts zu sichern, braucht es dringend eine Senkung der Lohnnebenkosten, denn der Faktor Arbeit ist zu teuer.“ Dies betrifft vor allem den Handel mit 25.878 offenen Stellen sowie die Bereiche Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation und IT mit 23.081 freien Positionen. Egger fordert als Sofortmaßnahme Anreize für Mehrarbeit und eine Entlastung für Vollzeitkräfte, um den Druck auf die Branchen zu verringern.
In einem umfassenden Bericht des WB-Stellenmonitors wurden die aktuellen Jobangebote in verschiedenen Sektoren aufgelistet. Besonders betroffen sind der Maschinenbau, wo 18.246 Stellen unbesetzt sind, sowie die Gesundheits- und Pflegebranche mit 18.737 offenen Positionen. Egger hebt hervor, dass es an der Zeit sei, auch über ein degressives Arbeitslosengeld nachzudenken, um Arbeitnehmer schneller in neue Beschäftigungen zu bringen. „Hier darf es in den Regierungsverhandlungen keine Denkverbote geben“, so Egger. Die Lage wird immer kritischer, und schnelle Entlastungsmaßnahmen sind unerlässlich, um weitere Arbeitsplatzverluste zu verhindern.
Wachsende Chancen in der Industrie
Neben den Herausforderungen gibt es jedoch auch positive Nachrichten aus der Industrie. Unternehmen wie der Holzwerkstoffhersteller Egger beschäftigen in ihren beiden Standorten in Bevern und Marienmünster insgesamt 185 Mitarbeiter. Dort werden Holzfasern für die Möbelindustrie produziert. Die enge Verbindung zur Region und das Fokus auf die Mitarbeiterzufriedenheit sind entscheidende Faktoren für den Erfolg des Unternehmens. „Das freundschaftliche Miteinander und das Wohl unserer Mitarbeitenden stehen für uns an erster Stelle“, betont das Unternehmen. Die attraktive Umgebung in Marienmünster mit ihren Freizeitmöglichkeiten und der Nähe zu größeren Städten bietet zudem Lebensqualität für die Angestellten, die oft langfristig im Unternehmen bleiben.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt erfordert dringend Maßnahmen von der Politik und gleichzeitig bieten etablierte Unternehmen Chancen für die Beschäftigung. Die aktuellen Entwicklungen im Arbeitsmarkt umreißen ein Bild, das sowohl Herausforderungen als auch Möglichkeiten zeigt.
