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Im Jahr 2024 hat Österreich ein besorgniserregendes Ausmaß an Unternehmensinsolvenzen erlebt. Laut aktuellen Meldungen mussten bis zum Ende des dritten Quartals bereits 6.550 Firmen Insolvenz anmelden, was einem alarmierenden Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders gravierend ist die Situation in Niederösterreich, wo 1.104 Insolvenzen registriert wurden, was den geringsten Zuwachs im Bundesländer-Vergleich darstellt. Karl-Heinz Götze, Leiter der Insolvenzabteilung beim Kreditschutzverband von 1870, hebt hervor, dass der Druck auf die Firmen insbesondere im Handel, der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe enorm bleibt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen wird das Jahr wahrscheinlich mit etwa 6.500 Pleiten enden, wie noen.at berichtet.
Ein weiterer beunruhigender Trend ist der Anstieg der Großinsolvenzen, die sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Bereits 60 Unternehmen verzeichneten Passiva von über 10 Millionen Euro, was für das österreichische Insolvenzgeschehen eine dramatische Wendung darstellt. Die vorläufigen Passiva liegen mittlerweile bei rund 15,4 Milliarden Euro, was einen erstaunlichen Zuwachs von 713 Prozent bedeutet. Auch die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer hat sich signifikant erhöht; derzeit sind etwa 18.800 Personen direkt betroffen, wie aus den Zahlen des KSV1870 hervorgeht. Das sind besorgniserregende 37 Prozent aller Insolvenzen, die nicht eröffnet wurden, was für Gläubiger schwerwiegende Folgen hat, da sie in diesen Fällen oft mit leeren Händen dastehen, so ksv.at.
Besondere Entwicklungen in den Privatinsolvenzen
Im Bereich der Privatinsolvenzen zeigen die Zahlen ebenfalls einen besorgniserregenden Trend mit 6.692 eröffneten Schuldenregulierungsverfahren, was 24 Pleiten pro Tag bedeutet. Das Verhältnis bleibt auf Vorjahresniveau, während die vorläufigen Passiva um 9 Prozent angestiegen sind. In diesem Kontext ist Wien erneut am stärksten betroffen, gefolgt von Niederösterreich und Oberösterreich. MMag. Karl-Heinz Götze warnt, dass die Menschen angesichts des steigenden Lebensunterhalts und der wirtschaftlichen Unsicherheit zunehmend gezwungen seien, sich professionelle Hilfe zu suchen, um ihre finanziellen Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Die momentanen wirtschaftlichen Belastungen könnten in naher Zukunft zu einem deutlichen Anstieg der Privatkonkurse führen. Diese alarmierenden Trends mahnen zur Vorsicht und erfordern dringende Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Unternehmen und Personen.
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