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Eine umfassende Studie zu den medizinischen Versorgungsbedingungen von Typ-2-Diabetikern in Österreich hat alarmierende Ergebnisse zutage gefördert. Nur etwa 50 Prozent der Patienten erreichten die empfohlenen Werte für Blutzucker, LDL-Cholesterin und Blutdruck. Besonders besorgniserregend: Nur 13 Prozent der Teilnehmer fanden sich in allen drei Gesundheitsbereichen im optimalen „grünen Bereich“, wie die Krone berichtet. Die Untersuchung, an der 635 Diabetiker beteiligt waren, zeigt, dass viele Menschen nicht adäquat behandelt werden. Die Diabetesrate in Österreich beträgt mittlerweile fast 800.000 Betroffene, wobei die Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter diesen Patienten weit verbreitet sind.
Die Herausforderungen in der Diabetesversorgung sind nicht nur in Österreich spürbar. Eine neue Langzeitstudie, veröffentlicht im angesehenen Fachmagazin „The Lancet“, belegt, dass frühzeitige Diagnosen und die sofortige Intensivtherapie des Diabetes Typ 2 gravierende gesundheitliche Komplikationen, darunter Sterblichkeit und Herzkrankheiten, signifikant verringern können. Diese Erkenntnisse unterstützen die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) in ihrem Aufruf nach einem besseren Screening, um unentdeckte Diabetesfälle, von denen es laut Schätzungen in Deutschland rund 2 Millionen gibt, frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln. Professorin Dr. Julia Szendrödi verdeutlicht: „Je länger ein Diabetes unentdeckt bleibt, desto größer ist das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen,“ und verweist auf die Notwendigkeit umfassender Screening-Maßnahmen.
Langzeitvorteile der frühen Therapie
Die bereits 1998 durchgeführte UKPDS-Studie hat gezeigt, dass eine sofortige intensive Behandlung von Diabetes 2 entscheidende gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Nach 10 Jahren Beobachtungszeit wiesen Patienten, die früh behandelt wurden, ein um 12 Prozent reduziertes Risiko für Diabetes-Komplikationen und ein 16 Prozent geringeres Risiko für Herzinfarkte auf. Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen den langfristigen Nutzen einer frühzeitigen Therapie, die auch die Lebenserwartung der Betroffenen steigern kann, wie in der DDG-Studie hervorgehoben wird. Diese Erkenntnisse sind besonders in Anbetracht der alltäglichen Herausforderungen in der Diabetesversorgung wichtig, um die Versorgungsqualität kontinuierlich zu verbessern und Gendermedizin zu berücksichtigten, da Frauen ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen haben.
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