
Sexuelle Belästigung im Internet ist für Jugendliche in Österreich längst kein Einzelfall mehr. Laut einer aktuellen Studie von Saferinternet.at wurden 38 Prozent der Elf- bis 17-Jährigen bereits damit konfrontiert, wobei vor allem ältere Jugendliche und Mädchen betroffen sind. Die schlimmsten Erfahrungen machen diese in sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram, wo 72 Prozent der Belästigungen stattfinden. In einer Befragung unter 405 Teilnehmern gaben 28 Prozent an, mit anstößigen Fragen belästigt worden zu sein; bei weiblichen Jugendlichen lag dieser Anteil sogar bei 39 Prozent, wie NÖN.at berichtet.
Direkte Reaktionen und Resignation
Die Reaktionen auf solche unangenehmen Erfahrungen sind vielfältig. Viele Betroffene äußern, dass man "damit einfach leben" müsse, oft mit der Meinung, es am besten zu ignorieren. Diese Einstellung wird jedoch auch als resignativ angesehen, erklärte Barbara Buchegger von Saferinternet.at. Ein Bedürfnis nach mehr Prävention und Aufklärung wird immer deutlicher: Laut der Umfrage wünschen sich über die Hälfte der Jugendlichen mehr Informationen darüber, wie sie sich online schützen können, hauptsächlich von ihren Eltern und Schulen, anstatt im Internet, wie auch Vienna.at feststellt.
Besondere Bedenken gibt es bezüglich des Tauschs von Nacktfotos, der als Teil der selbstbestimmten Sexualität gilt. Doch viele Jugendliche sind sich nicht immer der Freiwilligkeit bewusst, mit der solche Bilder verschickt werden. 44 Prozent der Befragten glauben an eine Freiwilligkeit, während 34 Prozent sich unsicher sind. Probleme wie Mobbing stehen häufig im Zusammenhang mit diesen Fotos. Besonders besorgniserregend wird die steigende Zahl von Beratungsanfragen von Sextortion-Opfern, insbesondere männlichen Jugendlichen, die immer jüngeren Alters sind. Dies verdeutlicht die beeindruckende Dringlichkeit, sowohl in der Bildung als auch im rechtlichen Schutz gegen solche Belästigungen zu handeln.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung