Nach dem kürzlichen Umsturz in Syrien gibt es nun erste Gespräche zwischen den neuen Machthabern und Vertretern der christlichen Minderheit. Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" berichtete, dass der armenisch-katholische Bischof von Damaskus, Georges Assadourian, zusammen mit weiteren Geistlichen am Montag das Hauptquartier der islamistischen Rebellengruppen in Damaskus besuchte. Bei diesem Treffen stand insbesondere die Rolle der Christen im neuen syrischen Staat zur Diskussion. Assadourian erklärte: "Wir diskutierten über die Präsenz der Christen und auch über deren Rolle. Man versicherte uns, dass alles gut werden würde und wir uns keine Sorgen machen müssten." Die Anwesenheit ausländischer Botschafter während des Meetings lässt ebenfalls auf ein internationales Interesse schließen, das die Entwicklungen in Syrien aufmerksam verfolgt, wie domradio.de berichtete.
Hoffnung auf Stabilität in Aleppo
In Aleppo fand zeitgleich ein weiteres Treffen zwischen Kirchenvertretern und den neuen Machthabern statt, wobei der chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo anmerkte, dass die neuen Kräfte bislang keine Änderungen im gewohnten Leben der kirchlichen Gemeinschaften anstreben. "Im Gegenteil, sie versuchen, Vertrauen zu schaffen, indem sie unsere Traditionen und unsere Gebete respektieren," so Audo. Den Vertretern der christlichen Gemeinschaften wurde versichert, dass es keine Änderungen der Vorschriften für Schulen geben werde, in denen Jungen und Mädchen gemeinsam lernen. Diese Zusicherung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Audo außerdem die aktuelle Armut in der Stadt hervorhob und darauf hinwies, dass kirchliche Initiativen darauf abzielen, den Menschen wenigstens eine warme Mahlzeit pro Tag zu ermöglichen. Trotz aller positiven Signale bleibt die Situation angespannt, da Berichte über Einschränkungen, insbesondere in Bezug auf das bevorstehende Weihnachtsfest, die Hoffnung dämpfen könnten, wie ebenfalls von der "Initiative Christlicher Orient" festgestellt wurde.
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