Die Gefahr durch Lithiumbatterien ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, und Experten schlagen Alarm. Laut dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) können diese Batterien, die in zahlreichen Alltagsgegenständen wie E-Zigaretten, elektrischen Spielzeugen und Haushaltsgeräten eingesetzt werden, bei unachtsamer Handhabung schnell in Brand geraten. Besonders die falsche Entsorgung im Restmüll sei ein großes Risiko, da die Batterien bei kleinster mechanischer Einwirkung explodieren können. Veronika Wüster, die Geschäftsführerin des VOEB, appelliert, gerade zur Weihnachtszeit auf solche meist kurzfristigen Geschenke zu verzichten oder diese ordnungsgemäß in Altstoffsammelzentren zu entsorgen, wie auf ooe.orf.at berichtet wird.
Über die explosive Situation in den Entsorgungsbetrieben informiert auch der Österreichische Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV). Die Zahl der Brände in Recyclinganlagen hat sich innerhalb von zehn Jahren verfünffacht, was alarmierende Auswirkungen auf die Sicherheit hat. Jährlich landen rund drei Millionen Lithiumbatterien im Restmüll, was zwei Stück pro Tonne Abfall entspricht. Martin Mittnecker, Sprecher des ÖBFV, betont die Dringlichkeit eines Pfandsystems für Batterien, um sowohl Brände zu reduzieren als auch die Sammelquote nachhaltig zu erhöhen. Derzeit liegt diese in Österreich nur bei 44 Prozent, während die EU bis 2030 einen Wert von 73 Prozent vorschreibt. Diese Problematik ist nicht nur in Österreich vorhanden; auch in Deutschland, Frankreich und Großbritannien steigt die Anzahl der Akkubrände dramatisch an, wie bundesfeuerwehrverband.at berichtet.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz fordern Experten, dass die Hersteller von Produkten mit Lithiumbatterien verpflichtet werden, Warnhinweise zur sicheren Handhabung anzubringen. Zudem muss die Öffentlichkeit besser über die Risiken im Umgang mit Lithiumbatterien aufgeklärt werden, denn nicht selten kommt es in Haushalten zu gefährlichen Situationen. Bei einem Brand durch einen Akku raten Fachleute, zuerst das Ladegerät vom Stromnetz zu trennen und den Akku mit Wasser zu löschen, um eine mögliche Neuentzündung zu verhindern. Verantwortungsbewusster Umgang und ordnungsgemäße Entsorgung könnten also entscheidend dazu beitragen, die Gefahr von Akkubränden signifikant zu senken.
