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Gerhard Rühm, einer der bedeutendsten Vertreter der österreichischen Avantgarde, feiert heute seinen 95. Geburtstag. Der gebürtige Wiener, geboren am 12. Februar 1930, hat über die Jahrzehnte hinweg ein beeindruckendes künstlerisches Werk geschaffen, das sowohl Literatur, Musik als auch bildende Kunst umfasst. In seinen Anfängen als Komponist erregte Rühm mit innovativen musikalischen Experimenten Aufmerksamkeit, darunter seine „Geräuschsymphonie“ und die „Ein-Ton-Musik“ für Klavier. Seine Leidenschaft für die Sprache führte ihn zur Gründung der „Wiener Gruppe“, die er gemeinsam mit Größen wie H. C. Artmann und Friedrich Achleitner ins Leben rief. Diese literarische Gruppierung hatte bedeutenden Einfluss auf die österreichische Gegenwartsliteratur, auch wenn sie 1964 aufgelöst wurde, wie orf.at berichtete.
Ein Blick auf die künstlerischen Höhepunkte
Nach der Auflösung der Wiener Gruppe verlagerte Rühm seinen Wohnsitz nach Berlin und später nach Köln, da er in Österreich Schwierigkeiten hatte, Anerkennung zu finden. Viele seiner Werke wurden durch Publikationsverbote behindert. Dennoch veröffentlichte er zahlreiche Gedichtbände und Hörspiele, darunter bedeutende Titel wie „Wald – Ein deutsches Requiem“, das sich mit ökologischen Fragen auseinandersetzte. Rühms vielseitige Arbeit sezierte und transformierte Sprachmaterial in „optische Lautkonstellationen“, eine Technik, die für seine Innovationskraft spricht. Die Ausstellung zu seinem Lebenswerk im MUMOK anlässlich seines 95. Geburtstags am heutigen Abend, wie von Wikipedia berichtet, wird darüber hinaus sein neues Buch „Zugvögel“ vorstellen und auch von einer Sprechperformance des Künstlers begleitet werden.
Die Ehrungen und Auszeichnungen, die Rühm über die Jahre erhalten hat, zeugen von seinem bedeutenden Einfluss auf die Kunstszene. So wurde er unter anderem mit dem Großen Österreichischen Staatspreis 1991 und dem Goldenen Wiener Ehrenzeichen 2007 ausgezeichnet. Rühms wegweisendes Schaffen bleibt nicht nur in der Literatur und Musik, sondern auch in der bildenden Kunst unvergessen. Seine innovative Künstlersicht stellt einen unentbehrlichen Bestandteil der kulturellen Landschaft dar, die auch heute noch inspiriert und polarisiert.
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