
Ein dramatischer Vorfall ereignete sich am Sonntag in Vorarlberg, als ein 89-jähriger Wanderer während seiner Tour in Richtung "Platzgufel" in Schwierigkeiten geriet. Der Mann verlor um 11:00 Uhr aufgrund von Unachtsamkeit das Gleichgewicht und stürzte in den gefährlichen Ausstiegsbereich der 40 Meter hohen Kletterwand "Bürser Platte". Dank seiner geistesgegenwärtigen Reaktion konnte er sich jedoch am Felsen festhalten und verhinderte somit einen tödlichen Absturz. Hilferufe des Wanderers wurden von Sportkletterern am Fuß der Wand gehört, die sofort die Rettungskette in Gang setzten.
Der Bergrettungsdienst Bludenz/Bürs rückte mit 20 Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen aus. Der leicht verletzte Wanderer wurde gesichert und geborgen und anschließend dem Team des Rettungshubschraubers C8 übergeben. Er wurde ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen. An dem Vorfall waren neben der Bergrettung auch vier Beamte der Polizeiinspektion Bludenz sowie die Crew des Rettungshubschraubers beteiligt. Dank des schnellen und koordinierten Handelns aller Beteiligten konnte dieser Vorfall glimpflich ausgehen, während ähnliche Ereignisse in den Alpen dringender werden.
Zunehmende Bergunfälle und ihre Ursachen
In Österreich passieren jährlich fast 8.000 Bergunfälle, darunter Verstauchungen, Knochenbrüche und schwere Abstürze. Die Zahl der Einsätze der Bergrettung hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere auf leicht zu bewältigenden Wanderstrecken und Klettersteigen. Experten führen diese Zunahme auf die steigende Beliebtheit des Wandersports zurück, verbunden mit falscher Planung und teils extremer Selbstüberschätzung. Die häufigsten Ursachen für Unfälle sind Ausrutschen und Abstürze, gefolgt von gesundheitlichen Problemen wie Herzinfarkten.
Trotz der hohen Anzahl an Unfällen ist die Zahl der tödlichen Vorfälle im alpinen Gelände im Vergleich zu früheren Jahren zurückgegangen. Das zeigt, dass viele Wanderer bei ihrer Ausrüstung gut vorbereitet sind und selten in unzureichender Ausrüstung aufbrechen. Um Unfälle zu vermeiden, wird empfohlen, die Strecke im Voraus zu planen und Informationen über die Wegbeschaffenheit einzuholen. Auch das Wetter sollte beobachtet werden. Teilnehmer an Kursen von Bergführern oder Alpinvereinen werden ebenfalls geraten, um sich besser auf die Herausforderungen der Berge vorzubereiten.
Wichtige Tipps für Wanderer
Beim Wandern in den Alpen sollten einige Punkte beachtet werden, um die eigene Sicherheit zu erhöhen:
- Strecke im Voraus planen und Informationen über Hütten und Wegbeschaffenheit einholen.
- Körperliche Voraussetzungen prüfen und ausreichend Flüssigkeit sowie Nahrung mitnehmen.
- Wetterbedingungen beobachten und im Fall eines Unfalls den Alpinnotruf 140 wählen.
- Eine Vertrauensperson über die geplante Route und Ankunftszeit informieren.
- Das Mobiltelefon sollte immer vollständig aufgeladen sein.
Rettungsaktionen im alpinen Gelände können hohe Kosten verursachen, daher ist eine eigene Versicherung empfehlenswert. Eine Fördermitgliedschaft beim österreichischen Bergrettungsdienst kostet 24 Euro und beinhaltet Versicherungsschutz für Notfälle.
Wie der Vorfall mit dem 89-jährigen Wanderer zeigt, können dennoch auch in scheinbar sicheren Momenten Risiken auftreten. Die Bereitschaft der Bergrettung und das schnelle Handeln von Umstehenden können in kritischen Situationen entscheidend sein, um Schlimmeres zu verhindern. Während wir die Schönheit der Berge genießen, sollten wir stets vorsichtig und gut vorbereitet sein.
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