Die Geschichte der Au-Besetzung in Hainburg nahm ihren Anfang am 8. Dezember 1984, als die geplanten Kraftwerksprojekte zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerieten. Der WWF Österreich initiierte eine kampagnenartige Bewegung, die insbesondere durch das „Konrad-Lorenz-Volksbegehren“ an Aufmerksamkeit gewann. Bei einer Aktion namens „Pressekonferenz der Tiere“ trat der Publizist Günther Nenning verkleidet als Tier auf, was den Protest zusätzlich ins Licht der Öffentlichkeit rückte.
Der Widerstand formierte sich nach der rechtskräftigen naturschutzrechtlichen Entscheidung, die die Pläne voranzutreiben drohte. „So richtig begonnen hat der Widerstand mit einem Sternmarsch am 8. Dezember“, erinnert sich Martin Fasan, ein Mitbegründer der Grünen. An diesem Tag zogen zahlreiche Demonstranten in die Au und errichteten Zelte, während das Haus von Annemarie Höferle zur Einsatzzentrale wurde. Die Situation eskalierte, als auch die Gewerkschaften, die Arbeitsplätze in Gefahr sahen, in die Proteste eintraten, was zu Verletzten führte. Doch nach Verhandlungen zwischen beiden Seiten kam es zu einem „Weihnachtsfrieden“, der schließlich die gerichtliche Legitimierung der Demonstrationen nach sich zog, als der Verwaltungsgerichtshof den Wasserrechtsbescheid aufhob.
Juristische Bedeutung und Folgewirkungen
Martin Fasan zeigt sich rückblickend beeindruckt von den damaligen Geschehnissen und stellt die Frage, welche Lehren aus dem Protest gezogen werden können. Die Entscheidungen, die damals getroffen wurden, hatten nicht nur lokale Relevanz, sondern auch eine nachhaltige Wirkung auf den Umgang mit Naturschutz und ökologischen Belangen in Österreich. Die Besetzung gilt als ein Wendepunkt für das ökologische Bewusstsein in der Gesellschaft und zeigt, wie Bürgerproteste auf katastrophale Projekte einwirken können. So berichtete meinbezirk.at über die Höhepunkte dieser bewegenden Zeit.
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