30 Jahre nach der Verhüllung: Christo und die Macht der Kunst!

Erfahren Sie, wie Christo und Jeanne-Claude 1995 den Reichstag verhüllten – ein Symbol für Kunst, Wandel und Einheit.
Erfahren Sie, wie Christo und Jeanne-Claude 1995 den Reichstag verhüllten – ein Symbol für Kunst, Wandel und Einheit. (Symbolbild/DNAT)

30 Jahre nach der Verhüllung: Christo und die Macht der Kunst!

Reichstag, Berlin, Deutschland - Am 18. Juni 2025 blickt die Welt auf ein bedeutendes Kunstprojekt, das vor 30 Jahren die Berliner Skyline veränderte. Vom 24. Juni bis 7. Juli 1995 verhüllten die Künstler Christo und Jeanne-Claude den Reichstag mit 100.000 Quadratmetern silbrig schimmerndem Stoff. Diese Aktion war nicht nur ein spekta­kuläres visuelles Ereignis, sondern auch ein starkes politisches Statement.

Die Idee zur Verhüllung ermöglichte eine Neugestaltung der Wahrnehmung eines der bedeutendsten Gebäude Deutschlands. Sie geht auf einen Vorschlag des US-Historikers Michael Cullen zurück, der Christo bereits 1971 anregte, das Reichstagsgebäude zu verhüllen. Nach 24 Jahren voller Zweifel und Planung stimmte der Bundestag 1994 nach langer Diskussion mit 292 Stimmen für das Projekt, während 223 Abgeordnete dagegen waren.

Der lange Weg zur Verhüllung

Der Weg zur Realisierung war geprägt von Widerstand und Kritik; zahlreiche prominente Politiker, darunter Helmut Kohl und Angela Merkel, sprachen sich gegen das avantgardistische Vorhaben aus. Doch der Wahlprozess von Rita Süssmuth zur Bundestagspräsidentin 1988 und der Mauerfall 1989 markierten einen Wendepunkt, der die Unterstützung für das Projekt stärkten. Süssmuth und der ehemalige Kanzler Willy Brandt traten vehement für das Kunstwerk ein und hoben dessen Rolle als Zeichen des Friedens und der kulturellen Versöhnung hervor.

Christo, der aus Bulgarien stammte, und Jeanne-Claude, die französische Wurzeln mit marokkanischem Einfluss hatte, arbeiteten stets als gleichwertige Partner. Ihre Lösungen finanzierten sie durch den Verkauf von Zeichnungen und Entwürfen. Das Reichstags-Projekt verband die beiden mit ihrer Spezialität, temporäre Kunstaktionen im öffentlichen Raum zu schaffen. Hunderte von Kletterern und Monteuren waren in den umfassenden Genehmigungsprozess involviert, der als integralen Bestandteil der Kunstform angesehen wurde.

Ein vergängliches Zeichen der Veränderung

Die Verhüllung wurde als zentrales Element der Kunst verstanden; Vergänglichkeit prägt die Arbeit von Christo und Jeanne-Claude. Die Installation bot eine einmalige Erfahrung und zog über 5 Millionen Besucher an. Das Ziel war es, das Gebäude neu erfahrbar zu machen statt es zu verstecken. Nach nur zwei Wochen wurde das Kunstwerk wieder abgebaut, was die Vergänglichkeit und den transienten Charakter der Installation unterstrich. Diese temporäre Kunstaktion wurde weitreichend als politisches Zeichen für Veränderung und Versöhnung interpretiert.

Das bevorstehende Jubiläum im Jahr 2025 hat die Nachwelt inspiriert, neue Formen der Erinnerung an das Erbe der Künstler zu schaffen. Geplante Veranstaltungen umfassen Bildprojektionen an der Westfassade des Reichstags, die vom 9. bis 20. Juni 2025 stattfinden sollen. Diese immersive Erfahrung wird durch Apps ergänzt, um die Erinnerungen an das Werk zu digitalisieren.

Berichte über das „Wrapped Reichstag“ sind Teil einer breiteren Landschaft von Kunstinstallationen in Berlin, die der Stadt ihren internationalen Ruf als Künstlerparadies verliehen haben. Große kulturelle Projekte, wie die East Side Gallery oder die Verhüllungen von Christo, stehen herausragend für den kreativen Ausdruck in öffentlichen Räumen.

Christo verstarb 2020, Jeanne-Claude bereits 2009, und beide Künstler wären 2025 90 Jahre alt geworden. Ihre Arbeiten leben durch das Andenken an spannende und transformative Kunstprojekte weiter. Mit einem Blick auf ihre bedeutendsten Installationen in Berlin wird die Idee von Kunst im öffentlichen Raum weiter geschätzt und gefördert, während neue künstlerische Visionen im Kontext der städtischen Entwicklung entstehen.

Für weitere Informationen über die Verhüllung des Reichstags, die Hintergründe und die Bedeutung der Künstler, können die Artikel auf Kleine Zeitung, DW und iHeartBerlin nachgelesen werden.

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OrtReichstag, Berlin, Deutschland
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